NEW YORK (Dow Jones)--Erholt von den Vortagesverlusten hat die Wall Street am Mittwoch den Handel beendet. Vor allem kräftige Aufschläge im Ölsektor, der 3,8 Prozent gewann, trieben den Gesamtmarkt an, hieß es. Allerdings blieben Teilnehmer skeptisch. Die negative Reaktion auf die für den Aktienmarkt eigentlich günstige Inflationsentwicklung am Dienstag habe gezeigt, dass die Abwärtsrisiken an den Börsen gestiegen seien. Sorgen über die Konjunktur-Erholung stiegen vor dem Hintergrund der Corona-Infektionen und den schleppenden Impferfolgen. Dazu kamen erneut schwache Konjunkturdaten aus China, welche die Befürchtung nährten, dass die konjunkturelle Erholung ihren Höhepunkt bereits gesehen haben könnte.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,7 Prozent auf 34.814 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg ebenfalls um 0,8 Prozent. Dabei standen den 2.314 (Dienstag: 1.022) Kursgewinnern 1.000 (2.288) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 111 (155) Titel.

"Wir haben uns von der Sorge, dass eine verfrühte Straffung der US-Geldpolitik die Erholung der Aktienmärkte abwürgen könnte, auf Bedenken um die Stärke der ökonomischen Erholung als Belastungsfaktor für Aktien verlegt", sagte Fondsverwalter Sebastian Mackay von Invesco. Insgesamt bleibe der Ausblick für Aktien aber optimistisch.

Zum Zustand der US-Wirtschaft lieferte der Empire State Manufacturing Index eine positive Indikation. Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im September wider Erwarten gestiegen - und das sehr deutlich. Die Industrieproduktion hat indes zugelegt, aber etwas geringer als erhofft. Die Importpreise sanken erstmals seit Oktober. Erwartet worden war ein leichter Anstieg auf Monatssicht.


   Dollar schwächelt 

Am Devisenmarkt neigte der Dollar zur Schwäche, der Dollar-Index sank um 0,2 Prozent. Der Greenback bleibe in einer engen Spanne gefangen, so MUFG. Die jüngsten Verbraucherpreise hätten letztlich nur geringe Auswirkungen auf die Wechselkurse des Dollar gezeigt. Für die Experten steht außer Frage, dass die US-Notenbank noch im laufenden Jahr mit dem Zurückfahren der Wertpapierkäufe beginnen werde. Allerdings dürfte es nun erst im November statt September so weit sein. Daher dürfte die Fed-Sitzung kommende Woche wohl eher keine erhöhte Volatilität nach sich ziehen.

Am Rentenmarkt gaben die Notierungen anfängliche Gewinne wieder ab, die Renditen legten im Gegenzug leicht zu. Die schwachen China-Daten hätten die Kurse zunächst etwas gestützt, hieß es.

Die Ölpreise stiegen kräftig markierten den höchsten Stand seit rund sieben Wochen. Die wöchentlichen US-Öllagerdaten sind deutlicher gesunken als erwartet, wie die staatliche Energy Information Administration (EIA) mitteilte. Zudem sorgt Wirbelsturm Nicholas für erneute Förderausfälle in Nordamerika, während nach Wirbelsturm Ida noch immer nicht alle Anlagen im Golf von Mexiko wieder hochgefahren worden sind.

Der Goldpreis gab die Vortagesaufschläge ab und rutschte wieder unter die Marke von 1.800 Dollar. "Es ist klar, dass der Edelmetallmarkt im Moment noch mit den Zentralbankern übereinstimmt, dass der Inflationsschub vorübergehend ist", sagte Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault.


   Apple legen leicht zu - Microsoft gesucht 

Unter den Einzelwerten stiegen Apple um 0,6 Prozent. Aus China meldeten sich positive Stimmen zur jüngsten Produktvorstellung. Vor allem die Preisgestaltung des iPhone 13 wurde positiv herausgestrichen.

Für die Facebook-Aktie ging es um 0,7 Prozent abwärts. Zwei US-Senatoren fordern eine Untersuchung bei Facebook über die Art und Weise, wie der Foto- und Video-Dienst Instagram junge Nutzer beeinflusst. Hier könnte dem Sozialen Netzwerk Ungemach drohen, hieß es im Handel.

Die Aktien von Microsoft zeigten sich 1,7 Prozent fester, nachdem das Unternehmen seine Quartalsdividende angehoben und den Rückkauf von Aktien im Umfang von 60 Milliarden Dollar angekündigt hat.

Papiere von Spielkasinobetreibern stürzten ab, weil Macau die Regulierung der Branche verschärfen will. Las Vegas Sands, Wynn Resorts und MGM Resorts International gaben um bis zu 6,3 Prozent nach. Kaival Brands brachen um 42,1 Prozent ein. Das Unternehmen, das Einweg-E-Zigaretten vertreibt, hat bei Vorlage seiner Drittquartalszahlen die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch gesenkt.

Ein schwaches Börsendebüt an der Nasdaq gaben die Aktien der deutschen Lilium NV. Der bislang leere Börsenmantel Qell, mittels Fusion das Unternehmen seinen Börsengang in den USA vollzogen hat, schloss am Vortag bei 10,03 US-Dollar. Der erste Kurs von Lilium lag bei 9 Dollar - der Schlussstand lag bei 9,31 Dollar, ein Abschlag von 7,2 Prozent auf den Qell-Schlusskurs des Vortages.

Einen fulminanten ersten Handelstag verzeichnete die Aktie des Schweizer Performance-Sportschuhherstellers On. Die Titel schlossen bei 35,10 Dollar und damit 46,3 Prozent über dem Ausgabepreis von 24 Dollar.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.814,39  +0,7%   236,82     +13,8% 
S&P-500        4.480,70  +0,8%    37,65     +19,3% 
Nasdaq-Comp.  15.161,53  +0,8%   123,77     +17,6% 
Nasdaq-100    15.503,53  +0,8%   120,63     +20,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,21        0,0        0,21        9,6 
5 Jahre                  0,79        1,0        0,78       43,3 
7 Jahre                  1,08        0,7        1,08       43,5 
10 Jahre                 1,30        1,2        1,29       38,4 
30 Jahre                 1,87        0,6        1,86       21,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mi, 8:34   Di,17:31   % YTD 
EUR/USD                1,1816      +0,1%      1,1806     1,1820   -3,3% 
EUR/JPY                129,23      -0,2%      129,27     129,64   +2,5% 
EUR/CHF                1,0868      +0,1%      1,0858     1,0870   +0,5% 
EUR/GBP                0,8535      -0,2%      0,8541     0,8536   -4,4% 
USD/JPY                109,38      -0,3%      109,51     109,67   +5,9% 
GBP/USD                1,3844      +0,3%      1,3822     1,3848   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4271      -0,2%      6,4404     6,4329   -1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             48.117,01      +3,0%   46.984,01  46.802,01  +65,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               72,65      70,46       +3,1%       2,19  +51,3% 
Brent/ICE               75,49      73,60       +2,6%       1,89  +48,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.794,10   1.804,50       -0,6%     -10,40   -5,5% 
Silber (Spot)           23,83      23,88       -0,2%      -0,05   -9,7% 
Platin (Spot)          947,38     943,58       +0,4%      +3,80  -11,5% 
Kupfer-Future            4,40       4,32       +1,9%      +0,08  +24,8% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 15, 2021 16:20 ET (20:20 GMT)