NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei festen Handelstagen werden die US-Börsen am Mittwoch im Minus erwartet. Vor allem Technologieaktien dürften massiv unter Druck stehen, nachdem Unternehmenszahlen aus dem Sektor für lange Gesichter sorgten. Am Dienstagabend hatten Microsoft, Alphabet und Texas Instruments ihre Bücher geöffnet und dabei manche Besorgnis geweckt.

"Diese Unternehmen sind wirklich wichtige Indikatoren für die Werbung und die Waren- und Dienstleistungsströme", sagt Fahad Kamal, Chief Investment Officer bei Kleinwort Hambros: "Wenn sich das Werbewachstum verlangsamt, verstärkt dies die Angst vor einem Gewinnrückgang." Die großen sechs der Techbranche - Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Netflix und Meta - stehen für 23 Prozent des Werts im S&P-500.

Mit der Verlagerung auf die Berichtssaison tritt das Thema Zinsen für den Moment etwas in den Hintergrund. Am Vortag hatten schwach ausgefallene Preisdaten vom Immobilienmarkt die Fantasie geweckt, dass der Zinspfad der US-Notenbank weniger steil ausfallen könnte als befürchtet.


   Microsoft und Alphabet sausen abwärts 

Unter den genannten Unternehmen hat Microsoft im ersten Geschäftsquartal 2022/23 weniger verdient und wegen einer schwächeren PC-Nachfrage ein schwächeres Umsatzwachstum verzeichnet. Die Aktie verliert vorbörslich 5,9 Prozent.

Für die Alphabet-Aktie geht es um 6,4 Prozent nach unten. Das sich abschwächende Umfeld im Markt für Digitalwerbung macht dem Google-Mutterkonzern zu schaffen. Das Wachstum verlangsamte sich das fünfte Quartal in Folge.

Texas Instruments hat im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als an der Wall Street erwartet, mit seinem Ausblick für das vierte Quartal aber enttäuscht. Die Aktie des Chipherstellers fällt um 5,1 Prozent.

Der Zahlungskartenanbieter Visa hat in seinem vierten Geschäftsquartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Die Aktie legt um 1 Prozent zu.

Für die Papiere des Spielzeugherstellers Mattel geht es um 5,2 Prozent nach unten. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde gesenkt.

Die Titel von Spotify fallen um 4,2 Prozent. Der Musik-Streamingdienst hat seinen Verlust ausgeweitet.

Bristol-Myers Squibb (-0,5%) hat die Ergebniserwartungen übertroffen, das Pharmaunternehmen musste aber einen Umsatzrückgang verkraften.

Für die Aktie des Lebensmittelherstellers Kraft Heinz geht es nach übertroffenen Gewinnprognosen um 3,2 Prozent nach oben.

Boeing gewinnen 0,9 Prozent, obwohl die Zahlen des Flugzeugherstellers schwach ausfielen. Die Aktie hat in diesem Jahr bereits überdurchschnittlich nachgegeben.

Mit Spannung warten die Anleger zudem auf den Börsengang der Intel-Tochter Mobileye. Das auf autonomes Fahren spezialisierten Unternehmen sammelt mit seinem IPO in Summe rund 800 Millionen Dollar ein. Die Emission bewertet Mobileye mit rund 17 Milliarden Dollar, der Emissionspreis lag bei 21 Dollar je Aktie.


   Euro steigt auf Parität 

Am Devisenmarkt zeigt der Dollar Schwäche, der Euro hat erstmals seit Anfang Oktober die Parität zurückerobert und notiert bei 1,0025 Dollar. In den USA sind die Erwartungen an den Zinsanstieg in jüngster Zeit etwas gesunken, während bei der EZB am Donnerstag fest mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet wird.

Auch die Anleihenotierungen spiegeln die Erwartung, dass die Fed etwas weniger straffen könnte als bislang gedacht. Dementsprechend sinkt die Zehnjahresrendite um 3,7 Basispunkte auf 4,06 Prozent.

Die Ölpreise tendieren wenig verändert. Gestiegene Lagerbestände und Angebotssorgen hielten sich die Waage, heißt es.

Der Goldpreis profitiert doppelt: von den gesunkenen Zinserwartungen und vom fallenden Dollar. Die Feinunze steigt um 0,9 Prozent auf 1.669 Dollar.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,44         -2,1          4,46          370,7 
5 Jahre                  4,23         -2,8          4,26          297,1 
7 Jahre                  4,14         -3,6          4,18          270,0 
10 Jahre                 4,06         -3,7          4,10          255,4 
30 Jahre                 4,20         -5,8          4,26          230,3 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:13 Uhr  Di, 17:32 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0022        +0,5%        0,9967         0,9972  -11,9% 
EUR/JPY                147,41        -0,1%        147,64         147,25  +12,6% 
EUR/CHF                0,9918        +0,0%        0,9909         1,0049   -4,4% 
EUR/GBP                0,8667        -0,2%        0,8694         0,8680   +3,1% 
USD/JPY                147,10        -0,7%        148,13         147,65  +27,8% 
GBP/USD                1,1563        +0,8%        1,1461         1,1488  -14,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,2041        -1,5%        7,2908         7,3081  +13,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             20.609,42        +1,9%     20.239,09      19.638,62  -55,4% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               86,17        85,32         +1,0%          +0,85  +23,4% 
Brent/ICE               94,09        93,52         +0,6%          +0,57  +27,9% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              101,18        99,79         +1,4%          +1,39  +54,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.668,58     1.653,23         +0,9%         +15,35   -8,8% 
Silber (Spot)           19,59        19,38         +1,1%          +0,22  -16,0% 
Platin (Spot)          937,83       919,75         +2,0%         +18,08   -3,4% 
Kupfer-Future            3,50         3,42         +2,5%          +0,09  -20,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/smh

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October 26, 2022 08:18 ET (12:18 GMT)