NEW YORK (Dow Jones)--Zweigeteilt dürfte die Wall Street in den Freitag gehen. Während mit Abschlägen bei der technologielastigen Nasdaq zu rechnen ist, dürften Dow und Co leichte Aufschläge verbuchen. Nachdem der marktbreite S&P-500 am Vortag auf Allzeithoch gestiegen ist, geht die Kaufbereitschaft vor dem Wochenende aber etwas zurück.

Für gewisse Erleichterung sorgt, dass der strauchelnde chinesische Immobilienriese Evergrande eine Pleite - vorerst - abgewendet hat. Der Konzern hat eine überfällige Zinszahlung von 83,5 Millionen Dollar geleistet. Ein Ausfall dieser Anleihen hätte sich wahrscheinlich zur größten Unternehmenspleite in Asien ausgeweitet, wohl mit globaler Ausstrahlung. Mehr als ein Atemholen in dem Drama dürfte dies aber nicht sein, warnen Händler.

Positiv wird auch zur Kenntnis genommen, dass US-Präsident Joe Biden Schwierigkeiten sieht, die Unternehmenssteuern zu erhöhen. Im frühen Verlauf könnten die US-Einkaufsmanagerindizes Impulse setzen. Zudem spricht US-Notenbankpräsident Jerome Powell.


   Nasdaq im Minus erwartet 

Die Nasdaq dürfte vom Kurseinbruch bei Snap (-21%) und Intel (-9%) belastet werden. Snap rechnet nach den jüngsten Änderungen der Datenschutzregeln von Apple mit einer Abschwächung des Wachstums. Auch im zurückliegenden Quartal verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus unter den Erwartungen.

"Apples neue Datenschutzrichtlinie wird wahrscheinlich nicht nur Snap, sondern dem gesamten Sektor Gegenwind bescheren. Das Ausmaß wird sich nächste Woche zeigen, wenn einige der anderen Branchengiganten wie Facebook ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen", warnt Investmentstrategin Victoria Scholar von Interactive Investor. Facebook sinken um 4 Prozent, Twitter um 4,5 und Alphabet um 1,9 Prozent.

Intel hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet und auch die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Allerdings kann der Chiphersteller die Nachfrage der Kunden nicht schnell genug befriedigen, weshalb der Umsatz im dritten Quartal die Markterwartungen knapp verfehlte und voraussichtlich auch im laufenden vierten Quartal nicht erreichen wird.

Außerhalb des Technologiebereichs ziehen die Titel der Kreditkartengesellschaft American Express um 2,3 Prozent an. Das Unternehmen hat im dritten Quartal bei Umsatz- und Gewinn zugelegt und von der Ausgabenlust seiner Kunden besonders in den Restaurants profitiert.

Honeywell bewegen sich indes kaum. Der Luft- und Raumfahrtkonzern hat im dritten Quartal ungeachtet der Einschränkungen in der Lieferkette und der Rohstoffkosteninflation mehr verdient als erwartet. Allerdings bleiben die Probleme der Lieferkette künftig nicht ohne Folgen: Das Industriekonglomerat rudert bei seiner Umsatzschätzung zurück.

Beim Spielzeughersteller Mattel (+7,3%) konnten gestiegene Materialkosten durch höhere Preise kompensiert werden. Bei Celanese (+5%) hat sich der Quartalsgewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt, der Umsatz des Chemie- und Spezialmaterialunternehmens überstieg zum zweiten Mal in Folge die Marke von 2 Milliarden Dollar.


   Goldpreis zieht an 

Am Devisenmarkt sinkt der Dollarindex um 0,1 Prozent. Angesichts der Perspektiven einer strafferen Geldpolitik in den USA machen Händler Erfolungspotenzial beim Greenback aus, so die ING. Die gute Berichtsperiode fache das Angstthema Inflation eher noch an, heißt es. Der gesunkene Dollarkurs und die Inflationsängste stützen den Goldpreis.

Am Rentenmarkt sinken die Renditen leicht, was Händler aber nicht mit schwindenden Inflationssorgen in Verbindung bringen.

Erdöl wird wieder teurer: Berichte, wonach die Gruppe Opec+ zuletzt etwas mehr gefördert habe als eigentlich vereinbart, trügen kaum zur Entlastung der engen Märkte bei, heißt es.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,46        0,1          0,46           34,0 
5 Jahre                  1,23       -0,6          1,23           86,8 
7 Jahre                  1,51       -2,0          1,53           86,4 
10 Jahre                 1,68       -2,5          1,70           75,8 
30 Jahre                 2,11       -3,6          2,15           46,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 7:58 Uhr  Do, 17:39 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1634      +0,1%        1,1626         1,1640    -4,7% 
EUR/JPY                132,41      -0,1%        132,52         132,44    +5,0% 
EUR/CHF                1,0666      -0,1%        1,0672         1,0680    -1,3% 
EUR/GBP                0,8438      +0,1%        0,8426         0,8430    -5,5% 
USD/JPY                113,81      -0,2%        114,00         113,78   +10,2% 
GBP/USD                1,3787      -0,1%        1,3797         1,3808    +0,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,3821      -0,2%        6,3945         6,3897    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             63.592,76      +1,3%     63.045,01      62.727,01  +118,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               83,18      82,50         +0,8%           0,68   +74,5% 
Brent/ICE               85,29      84,61         +0,8%           0,68   +68,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.804,99   1.782,90         +1,2%         +22,09    -4,9% 
Silber (Spot)           24,49      24,18         +1,3%          +0,31    -7,2% 
Platin (Spot)        1.067,15   1.053,10         +1,3%         +14,05    -0,3% 
Kupfer-Future            4,55       4,56         -0,3%          -0,01   +29,0% 
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DJG/DJN/flf/smh

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October 22, 2021 09:06 ET (13:06 GMT)