NEW YORK (Dow Jones)--Schwache Konjunkturdaten drücken die Wall Street am Freitag ins Minus. Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes in den USA ist im Juli regelrecht eingebrochen, obwohl sogar ein Anstieg erwartet worden war. Der Index unterstreicht die Rezessionsgefahren für die US-Wirtschaft, die stark vom Service-Bereich abhängig ist. "Die vorläufigen Daten für Juli deuten auf eine besorgniserregende Verschlechterung der Konjunktur hin", warnt Chefvolkswirt Chris Williamson von S&P Global Market Intelligence.

Gegen Mittag US-Ostküstenzeit sinkt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 31.943 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite fallen um 0,8 bzw. 1,8 Prozent. An der technologielastigen Nasdaq wird die Stimmung von schwachen Geschäftszahlen des Social-Media-Unternehmens Snap belastet. Die Snap-Aktie stürzt um 38,7 Prozent ab. Das schwache Abschneiden des Unternehmens wecke Befürchtungen über branchenweit geringere Online-Werbeeinnahmen, heißt es. In ihrem Sog fällt die Aktie der Facebook-Mutter Meta um 7,5 Prozent - Alphabet verbilligen sich um 5,4 Prozent, Pinterest gar um 13,4 Prozent.

Twitter geben um 0,5 Prozent nach. Der Zweitquartalsausweis des Kurznachrichtendiensts wurde von rückläufigen Werbeeinnahmen und dem Streit mit Elon Musk belastet, der Twitter nun doch nicht übernehmen will. Wegen des Rückziehers von Musk verzichtet Twitter auch auf einen Ausblick.

Den Ausblick gesenkt hat der Telekommunikationskonzern Verizon (-6,7%). Ursächlich sei ein schwächeres Wachstum des Mobilfunkgeschäfts. Mattel verlieren 6,2 Prozent. Der Spielwarenhersteller ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, hat aber weniger verdient als erwartet. Den Ausblick bestätigte Mattel zwar, jedoch unter Vorbehalt. American Express ziehen 2,6 Prozent an, der Kreditkartenkonzern steigerte die Einnahmen um 31 Prozent und schlug die Markterwartungen klar.


   Rezessionsängste lassen Anleger "sichere Häfen" ansteuern 

Die durch die enttäuschenden Wirtschaftsdaten geschürten Rezessionsängste treiben Anleger in den Rentenmarkt, was dort die Renditen deutlich nachgeben lässt.

Beim Dollar werden wie beim Rentenmarkt Zinsfantasien etwas ausgepreist, der Dollarindex fällt um 0,4 Prozent. Der Greenback war in den vergangenen Tagen etwas davon belastet worden, dass außer der Fed auch andere Zentralbanken ihre Geldpolitik zu straffen begonnen haben.

Die Erdölpreise drehen trotz der trüben Konjunkturaussichten ins Plus. "Trotz der Zeichen einer schwachen Nachfrage aus China, Europa und den USA bleibt das Angebot knapp", sagt Analyst Edward Moya von Oanda. Auch die Dollarschwäche stützt den Preis.

Dollarschwäche und heftig nachgebende Marktzinsen treiben derweil den Goldpreis. Zudem profitiert das Edelmetall von seiner Reputation als vermeintlich sicherer Hafen.


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INDEX                 zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                31.942,63       -0,3%      -94,27      -12,1% 
S&P-500              3.965,48       -0,8%      -33,47      -16,8% 
Nasdaq-Comp.        11.844,56       -1,8%     -215,05      -24,3% 
Nasdaq-100          12.396,20       -1,8%     -223,21      -24,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         2,99     -10,9        3,10      225,7 
5 Jahre         2,88      -9,7        2,98      161,9 
7 Jahre         2,87     -10,1        2,97      142,7 
10 Jahre        2,79      -9,1        2,88      127,9 
30 Jahre        3,00      -4,4        3,04      110,0 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %    Fr, 8:22  Do,  17:30   % YTD 
EUR/USD                1,0225       -0,0%      1,0188      1,0190  -10,1% 
EUR/JPY                139,20       -0,9%      140,48      140,61   +6,4% 
EUR/CHF                0,9833       -0,5%      0,9868      0,9885   -5,2% 
EUR/GBP                0,8512       -0,2%      0,8520      0,8526   +1,3% 
USD/JPY                136,16       -0,9%      137,88      138,00  +18,3% 
GBP/USD                1,2010       +0,1%      1,1958      1,1949  -11,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,7603       -0,1%      6,7719      6,7838   +6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.162,72       -0,3%   23.095,30   22.548,76  -49,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt   VT-Settl.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               97,15       96,35       +0,8%        0,80  +35,8% 
Brent/ICE              105,08      103,86       +1,2%        1,22  +40,3% 
GAS                            VT-Schluss                 +/- EUR 
Dutch TTF              161,15      156,30       +3,6%        5,55  +41,7% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.730,92    1.718,53       +0,7%      +12,39   -5,4% 
Silber (Spot)           18,75       18,86       -0,6%       -0,11  -19,6% 
Platin (Spot)          881,20      876,22       +0,6%       +4,98   -9,2% 
Kupfer-Future            3,37        3,30       +2,0%       +0,07  -24,2% 
YTD zu Vortagsschluss 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 22, 2022 12:34 ET (16:34 GMT)