Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem es in den vergangenen vier Wochen an der Wall Street jeweils nach oben ging, ist der Start in die neue Woche verhalten ausgefallen. Die Grundstimmung sei dennoch weiter positiv, hieß es, dominiert von der vorherrschenden Meinung, dass der Zinshöhepunkt in den USA erreicht sein dürfte. Zugleich hätten die erfolgten massiven Zinserhöhungen offenbar nur begrenzte Auswirkungen auf die US-Wirtschaft gehabt, sagte Marktstratege Richard Hunter von Interactive Investor.
Der Dow-Jones-Index ging mit 35.333 Punkten 0,2 Prozent tiefer aus dem Handel, ebenso der S&P-500-Index. Die Nasdaq-Indizes schlossen 0,1 Prozent niedriger. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.305 (Freitag: 2.003)Kursgewinner und 1.580 (780) -verlierer. Unverändert schlossen 73 (88) Aktien.
Am Anleihemarkt sanken die Renditen deutlich, im Zehnjahresbereich beispielsweise um 8 Basispunkte auf 4,39 Prozent. Dazu trugen schwache Daten aus dem Immobiliensektor bei. Die US-Neubauverkäufe gingen im Oktober stärker als erwartet zurück und die September-Verkäufe wurden nach unten korrigiert. Schwache Wirtschaftsdaten sprechen für die Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht noch weiter erhöht.
Am Devisenmarkt tat sich wenig, der Dollar fiel im Verlauf des Tages mit den nachgebenden US-Marktzinsen etwas zurück, der Euro stieg auf 1,0953 Dollar. Die Spekulation über den Zinsgipfel und die sinkenden Renditen kamen weiter dem Gold (+0,6%) zugute, das als Anlage selbst keine Zinsen abwirft. "Der Glanz des Goldes kehrt zurück", kommentierte Goldman Sachs das mittlerweile erreichte Sechsmonatshoch. Die Analysten sehen den Preis des Edelmetalls auf Sicht von zwölf Monaten gleichwohl nur bei 2.050 Dollar. Vom aktuellen Preis von 2.014 Dollar ist das nicht allzu weit entfernt.
Die Ölpreise verbilligten sich nach den jüngsten Rückgängen weiter um gut ein halbes Prozent. In der Vorwoche war ein Treffen der Opec+ verschoben worden auf den 30. November, offenbar weil es innerhalb des Kartells Uneinigkeit gibt. Saudi-Arabien dürfte die einseitige Produktionskürzung verlängern, die am 1. Juli begonnen habe und bis zum Ende des Jahres verlängert worden sei, so Marktkenner Robert Yawger von Mizuho. Die Erwartungen an mögliche tiefere Kürzungen hätten sich aber verringert, seit berichtet worden sei, dass Angola und Nigeria ihre Fördermengen erhöhen wollten. Seit Ende September hat sich der Preis von Brentöl bereits um gut 13 Prozent verbilligt von gut 92 auf aktuell gut 80 Dollar je Fass.
Shopify und Affirm Black-FridayGewinner
Für wenig Euphorie sorgten Daten zum Geschäft am sogenannten Black Friday. Zwar deuten die Online-Umsätze an diesem Tag auf einen guten Start in die Weihnachtseinkaufssaison hin - sowohl global wie auch in den USA wurden die Erwartungen übertroffen, in den USA wuchs der Umsatz um 9 Prozent; allerdings blieben zugleich die Umsätze in den Läden vor Ort hinter den Online-Einkäufen zurück. Die Analysten der UBS glauben, dass der Anstieg der Gesamtumsätze im Einzelhandel um 2,5 Prozent am Black Friday eine frühe Bestätigung für eine glanzlos erwartete Weihnachtseinkaufssaison sind.
Einzelwerte wie Amazon (+0,7%) und Walmart (+0,5%) zeigten sich dennoch im Plus. Macy's tendierten ebenso wie Target wenig verändert. Stark gesucht waren dagegen Shopify (+4,9%). Der Anbieter von Software für Online-Verkäufe profitierte von den guten Online-Umsätzen am Black Friday. Noch stärker um 12 Prozent ging es für Affirm nach oben. Das Unternehmen bietet Ratenkredite an nach dem Prinzip "jetzt kaufen, später zahlen".
Crown Castle verbesserten sich um 3,4 Prozent an. Berichten zufolge drängt der aktivistische Investor Elliott Investment Management auf Veränderungen in der Führungsspitze, nachdem er sich mit 2 Milliarden Dollar bei dem Betreiber von Sendemasten und -einrichtungen für den Mobilfunk beteiligt hat.
Nvidia (+1,0%) zeigten sich unbelastet von einem Reuters-Bericht, wonach das Unternehmen die Markteinführung eines neuen Chips für künstliche Intelligenz etwas verschiebt, um US-Exportbeschränkungen für China einzuhalten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.333,47 -0,2% -56,68 +6,6% S&P-500 4.550,43 -0,2% -8,91 +18,5% Nasdaq-Comp. 14.241,02 -0,1% -9,83 +36,1% Nasdaq-100 15.961,98 -0,1% -20,03 +45,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,88 -7,7 4,95 45,7 5 Jahre 4,41 -8,3 4,49 40,7 7 Jahre 4,42 -8,5 4,51 45,4 10 Jahre 4,38 -8,8 4,47 50,2 30 Jahre 4,52 -8,0 4,60 55,2 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:58 Uhr Fr, 17:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,0954 +0,1% 1,0949 1,0937 +2,3% EUR/JPY 162,82 -0,5% 163,15 163,59 +16,0% EUR/CHF 0,9645 -0,1% 0,9654 0,9646 -2,6% EUR/GBP 0,8675 -0,1% 0,8682 0,8674 -2,0% USD/JPY 148,64 -0,6% 148,96 149,57 +13,4% GBP/USD 1,2627 +0,2% 1,2615 1,2608 +4,4% USD/CNH (Offshore) 7,1606 +0,2% 7,1603 7,1542 +3,4% Bitcoin BTC/USD 36.870,58 -2,1% 37.302,10 38.198,07 +122,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,97 75,54 -0,8% -0,57 -2,4% Brent/ICE 80,08 80,58 -0,6% -0,50 -1,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 44,25 45,80 -3,4% -1,55 -49,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.014,34 2.002,33 +0,6% +12,02 +10,4% Silber (Spot) 24,66 24,33 +1,4% +0,33 +2,9% Platin (Spot) 921,90 934,45 -1,3% -12,55 -13,7% Kupfer-Future 3,76 3,79 -0,9% -0,03 -1,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 27, 2023 16:09 ET (21:09 GMT)