(Technische Wiederholung)

NEW YORK (Dow Jones)--Die Anleger an der Wall Street mussten sich am Dienstag im Geflecht sinkender Renditen, moderater Inflationssorgen und der Perspektive einer verzögerten Öffnung der Wirtschaft zurechtfinden. Der Dow-Jones-Index notierte im Minus, belastet von Johnson & Johnson (-1,3%), deren Vakzin wegen Blutgerinnungsproblemen in den USA nicht mehr verimpft wird. Davon profitierten Technologiewerte, die zudem gestützt wurden von steigenden Notierungen am Anleihemarkt.

Daneben drückten auch Nike (-2,3%) und IBM (-2,5%) den Dow um 0,2 Prozent auf 33.677 Punkte nach unten. Dagegen erreichte der S&P-500 ein neues Allzeihoch mit einem Plus von 0,3 Prozent. Der Nasdaq-Composite schloss 1,1 Prozent höher. Den 1.587 (1.635) Kursgewinnern standen 1.721 (1.662) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 103 (86) Titel aus dem Handel.

Die Verbraucherpreise im März sind kräftig und etwas deutlicher als vorhergesagt gestiegen. Die Jahresteuerung liegt klar über 2 Prozent - in der Kernrate jedoch noch darunter. Die US-Notenbank hatte ein mögliches Überschießen über das langfristige Ziel von 2 Prozent bereits in Aussicht gestellt. Notenbankchef Jerome Powell hatte jüngst erneut einer Zinserhöhung 2021 eine Absage erteilt.

"Die Bewertungen am Aktienmarkt sind ein wenig überdehnt. Sollten die Renditen am Anleihemarkt im Zuge einer anziehenden Inflation steigen, könnte eine große Zahl institutioneller Anleger aus sehr risikoreichen Aktien in weniger risikoreiche Rentenpapiere rotieren. Denn dort gibt es noch immer eine komfortable Rendite", sagt Chefvolkswirt Ludovic Subran von der Allianz.


   Renten ziehen mit Daten an 

Am Rentenmarkt zogen die Notierungen mit den Inflationsdaten an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sackte deutlicher ab auf 1,62 Prozent, das war ein Dreiwochentief. Damit bewegten sich die Renditen zwar weiter auf relativ hohem Niveau, vom jüngsten Jahreshoch sind sie aber ein gutes Stück entfernt.

Die Erdölpreise zogen mit Daten aus China an. Die Exporte sind zwar im März langsamer als erwartet gestiegen, die Importe des Landes legten aber stärker als prognostiziert zu - auch aufgrund anziehender Öleinfuhren. Konjunktur und Ölnachfrage werden nach Einschätzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) in diesem Jahr von einem sich aufhellenden Ausblick und Konjunkturpaketen von historischer Größe gestützt. Das Erdölkartell erhöhte die Prognose für die globale tägliche Ölnachfrage 2021.

Die Daten zur US-Inflationsentwicklung setzten indes den Dollar unter Druck. Der Euro stieg auf 1,1951 nach Wechselkursen um 1,1878 Dollar im Tagestief. Die Daten zur Preisentwicklung entfachten wegen des Einflusses der Energiepreise aktuell keine zusätzlichen Inflationssorgen, hieß es. Eine kleine Hausse fand derweil bei den Krypto-Währungen statt, so stieg der Bitcoin auf ein Rekordhoch von über 63.700 Dollar.

Am Goldmarkt stieg der Preis der Feinunze mit dem sinkenden Dollarkurs. Zudem verwiesen Händler auf eine steigende Teuerung ohne kurzfristige Aussicht auf Zinserhöhungen. Das mache das Edelmetall attraktiv.


   Nvidia greift Intel und AMD an 

Bei den Branchen profitierten Technologiewerte wie Apple (+2,4%) oder Amazon (+0,6%) von den Sorgen um eine verzögerte Wiederöffnung der Wirtschaft im Gefolge der Probleme mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Leidtragende waren Einzelhandelswerte wie Bed Bath & Beyond (-5,3%) oder Macy's (-2,5%).

Unter den Einzelaktien stiegen Nvidia um 3,1 Prozent. Der US-Chipentwickler verstärkt seinen Wettbewerb mit Intel und AMD im Bereich der künstlichen Intelligenz und setzt dabei auf einen neuen Hauptprozessor für moderne Rechenzentren.

Die Aktie des Flugzeugbauers Boeing zog um 1,5 Prozent an. Händler verwiesen auf 196 Bruttobestellungen im März. Diese entsprechen dem höchsten Wert seit Dezember 2018.

Simulations Plus verloren 4,1Prozent. Das Unternehmen übertraf zwar seine eigenen Ziele im zweiten Quartal, hielt aber an den Jahresprognosen fest - und enttäuschte so. Die Titel von Fastenal, einem Hersteller von Verbindungsmitteln, fielen nach Vorlage des Geschäftsberichtes um 1,4 Prozent.

Novocure schossen um 50 Prozent empor und stiegen auf Allzeithoch. Der Pharmakonzern teilte mit, dass ein unabhängiges Datenüberwachungskomitee die Zwischenanalyse einer Phase-3-Studie beschleunige. Bei der Studie handelt es sich um Tumorbehandlung.

Die Tesla-Aktie baute die Vortagesgewinne weiter aus. Canaccord Genuity hatte die Aktie auf Kaufen nach oben genommen und das Kursziel auf 1.071 Dollar mehr als verdoppelt. Nun stieg sie nochmals um 8,6 Prozent auf 762 Dollar.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.677,27      -0,20      -68,13      10,03 
S&P-500              4.141,60       0,33       13,61      10,26 
Nasdaq-Comp.        13.996,10       1,05      146,10       8,60 
Nasdaq-100          13.986,49       1,21      167,14       8,52 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,14       -2,4        0,16        2,0 
5 Jahre                  0,84       -4,4        0,88       47,5 
7 Jahre                  1,28       -5,2        1,33       63,4 
10 Jahre                 1,62       -4,7        1,67       70,3 
30 Jahre                 2,30       -3,9        2,34       65,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 8:23  Mo, 17:56    % YTD 
EUR/USD                1,1951     +0,32%      1,1899     1,1909    -2,2% 
EUR/JPY                130,34     +0,03%      130,40     130,31    +3,4% 
EUR/CHF                1,0997     +0,08%      1,0984     1,0985    +1,7% 
EUR/GBP                0,8690     +0,25%      0,8652     0,8666    -2,7% 
USD/JPY                109,05     -0,30%      109,59     109,43    +5,6% 
GBP/USD                1,3753     +0,07%      1,3754     1,3747    +0,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,5418     -0,11%      6,5548     6,5499    +0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             63.114,10     +5,22%   60.885,76  60.090,34  +117,3% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               60,40      59,70       +1,2%       0,70   +24,1% 
Brent/ICE               63,92      63,28       +1,0%       0,64   +23,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.744,89   1.733,40       +0,7%     +11,49    -8,1% 
Silber (Spot)           25,35      24,88       +1,9%      +0,48    -4,0% 
Platin (Spot)        1.163,50   1.174,50       -0,9%     -11,00    +8,7% 
Kupfer-Future            4,04       4,02       +0,5%      +0,02   +14,6% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 13, 2021 16:38 ET (20:38 GMT)