NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street startet nach den Vortages-Turbulenzen erneut mit Verlusten. Der Handel am Montag war von einem kräftigen Ausverkauf gekennzeichnet, der im späten Handel einer noch spektakuläreren Erholungsbewegung wich. Neben Unsicherheiten rund um den künftigen Zinskurs der US-Notenbank sorgt derzeit die andauernde Ukraine-Krise für Nervosität am Markt.
Der Dow-Jones-Index notiert gegen Mittag (Ortszeit New York) 1,0 Prozent tiefer. Der S&P-500 gibt um 1,9 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 2,7 Prozent nach unten.
Einige Marktteilnehmer zeigen sich entspannt angesichts des Kursrutschs. Dies sei das übliche Verhalten der Börse vor einer US-Notenbanksitzung, heißt es. Der Markt signalisiere der Fed damit, was passieren könnte, wenn sie bei ihren Zinserhöhungen, oder schlimmer noch einer Bilanzverkürzung, zu harsch vorgehen sollte. Die US-Notenbank wird am Mittwoch über ihren weiteren geldpolitischen Kurs angesichts der extrem hohen Inflation entscheiden.
Die US-Märkte dürften zumindest bis zur ersten Zinserhöhung der Fed volatil bleiben, so Jason Liu, Asien-Chef des Investment Office bei der Deutschen Bank.
Eine erste Zinserhöhung wird erst für die Sitzung im März erwartet. Unsicherheit besteht vor allem darüber, wie viele weitere Zinsschritte in diesem Jahr noch folgen und wie stark diese ausfallen werden. Als ausgemacht gelten am Markt bisher vier Zinserhöhungen. Mit Spannung wird daher auf die Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell gewartet.
Konjunkturseitig hat sich das Verbrauchervertrauen im Januar nicht so stark eingetrübt wie erwartet, wie der entsprechende Index des Forschungsinstituts Conference Board zeigte.
Bewegung in die Einzelwerte dürfte indessen auch die an Fahrt gewinnende Berichtssaison bringen.
General Electric knicken nach Zahlen ein
General Electric verlieren 7,2 Prozent. Hohe Belastungen etwa für Restrukturierungsmaßnahmen haben dem Konzern im vierten Quartal einen Milliardenverlust eingebracht. Bereinigt erzielte das Unternehmen einen Gewinn, der höher ausfiel als von Analysten erwartet.
Für die Aktie von IBM geht es um 2,7 Prozent nach oben. Der Konzern steigerte im vierten Quartal Umsatz und Gewinn zum Vorjahr überraschend deutlich. Außerdem zeigte sich IBM-Chef Arvind Krishna zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr.
American Express (+8,4%) hat im vierten Quartal von verstärkten Kreditkartenzahlungen profitiert und die Markterwartungen übertroffen. Jedoch verbuchte das Unternehmen Rückstellungen für Kreditausfälle über 53 Millionen Dollar. Für 2022 rechnet der Konzern mit einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum.
Biontech (+2,3%) und Partner Pfizer (+0,7%) haben einen Omikron-basierten Impfstoffkandidaten entwickelt, den sie nun in eine klinische Studie schicken. Untersucht werden Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität des Impfstoffkandidaten gegen die inzwischen vorherrschende Omikron-Variante des Coronavirus, wie die Unternehmen mitteilten.
Johnson & Johnson (+1,3%) hat im vierten Quartal höhere Umsätze in allen drei Segmenten verzeichnet und den Gewinn deutlich gesteigert. Der Konzern profitierte dabei von den Verkäufen seines Covid-19-Impfstoffs.
Der Telekommunikationskonzern Verizon (-0,6%) hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Der sich fortsetzende Wechsel von Kunden zu unbegrenzten Tarifen habe das Wachstum der Mobilfunkumsätze getrieben, teilte die Verizon Communications mit und gab einen positiven Ausblick auf das Ergebnis im laufenden Jahr.
Der Mischkkonzern 3M (-1,4%) hat im vierten Quartal wegen der Folgen aus den weltweiten Lieferengpässen weniger verdient. Die Markterwartungen konnte die 3M Corp allerdings komfortabel übertreffen.
Dollar und Anleihen als sichere Häfen gesucht
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar fester. Der Dollar-Index legt 0,2 Prozent zu. Der Euro fällt auf 1,1285 Dollar von etwa 1,1320 am Vorabend. Bei MUFG erwartet man kurzfristig eine weitere Aufwertung des Dollar, zumal die Fed am Mittwoch ihren eingeleiteten Straffungskurs bestätigen dürfte. Gestützt wird der Dollar auch von den andauernden geopolitischen Spannungen in Osteuropa.
Am Anleihemarkt gibt die Rendite zehnjähriger Papiere in dem unsicheren Umfeld knapp 1 Basispunkt nach auf 1,76 Prozent.
Die Ölpreise zeigen sich volatil. Marktteilnehmer verweisen auf die Unsicherheiten rund um Russland und die Ukraine. Kapazitätsengpässe und andere Produktionsprobleme könnten bei den Opec+-Produzenten dazu führen, dass das Angebot langsamer steige als die vereinbarte monatliche Erhöhung von 400 Millionen Barrel pro Tag, so die Analysten der ING.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.008,44 -1,0% -356,06 -6,4% S&P-500 4.328,21 -1,9% -81,92 -9,2% Nasdaq-Comp. 13.485,60 -2,7% -369,53 -13,8% Nasdaq-100 14.106,25 -2,8% -403,34 -13,6% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,00 +1,7 0,98 27,1 5 Jahre 1,54 -1,2 1,55 28,1 7 Jahre 1,71 -0,7 1,72 26,9 10 Jahre 1,76 -0,8 1,77 25,1 30 Jahre 2,11 -0,6 2,11 20,7 DEVISEN zuletzt +/- % Di,8:18 Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1285 -0,4% 1,1310 1,1311 -0,8% EUR/JPY 128,53 -0,4% 128,71 128,83 -1,8% EUR/CHF 1,0375 +0,2% 1,0366 1,0350 +0,0% EUR/GBP 0,8361 -0,4% 0,8391 0,8407 -0,5% USD/JPY 113,91 -0,1% 113,79 113,90 -1,1% GBP/USD 1,3498 +0,1% 1,3477 1,3452 -0,3% USD/CNH (Offshore) 6,3325 -0,0% 6,3364 6,3377 -0,4% Bitcoin BTC/USD 37.016,64 +1,7% 35.740,04 34.549,88 -19,9% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,66 83,31 +1,6% 1,35 +13,1% Brent/ICE 87,61 86,27 +1,6% 1,34 +12,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.849,11 1.843,04 +0,3% +6,07 +1,1% Silber (Spot) 23,83 23,97 -0,6% -0,14 +2,2% Platin (Spot) 1.028,72 1.031,17 -0,2% -2,45 +6,0% Kupfer-Future 4,44 4,41 +0,7% +0,03 -0,5% ===
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January 25, 2022 12:10 ET (17:10 GMT)