NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben zum Ende der Handelswoche mit leichten Aufschlägen geschlossen. Am Montag bleiben in den USA der Aktien- und Anleihemarkt wegen des Feiertages "Martin-Luther-King-Day" geschlossen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent höher bei 34.303 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,4 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 0,7 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.897 (Donnerstag: 2.372) Kursgewinner und 1.198 (746) -verlierer. Unverändert schlossen 87 (107) Titel.

Im Blick der Anleger stand die beginnende US-Berichtssaison. Den Startschuss gaben die Ergebnisse der vier größten US-Banken. Während Erwartungen mehrheitlich übertroffen wurden, bildeten die Institute gleichzeitig erhöhte Rückstellungen, um potenzielle Kreditverluste abzudecken.

So hat JP Morgan im vierten Quartal von steigenden Zinsen profitiert und damit Belastungsfaktoren wie höhere Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite, steigende Kosten und ein schwächeres Investmentbanking ausgeglichen. Die Bank übertraf die Erwartungen der Analysten. Das US-Institut rechnet nun mit einer "milden Rezession". Die Aktie stieg um 2,5 Prozent.

Die Bank of America (+2,2%) hat im vierten Quartal trotz höherer Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite und eines schwachen Investmentbanking-Geschäfts mehr verdient. Der Gewinn fiel höher aus als von Analysten erwartet. Auf der Ertragsseite profitierte die Bank von den höheren Zinsen. Eine Milliardenstrafe hat Wells Fargo (+3,3%) im vierten Quartal einen massiven Gewinnrückgang beschert. Gleichwohl fiel das Ergebnis der Bank besser aus als von Analysten erwartet.

Höhere Kreditkosten haben der Citigroup (+1,7%) im vierten Quartal einen herben Gewinnrückgang beschert. Allerdings fiel das Minus nicht so hoch aus wie von Analysten befürchtet. Die Erträge legten unterdessen dank der höheren Zinsen zu, die ein schwächeres Investmentbanking-Geschäft ausglichen.

Die US-Importpreise sind im Dezember entgegen den Erwartungen gestiegen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Januar indessen dem Index der Uni Michigan zufolge deutlich aufgehellt, wobei sich die Inflationserwartungen verringert haben.


   Dollar etwas leichter  - Ölpreise steigen weiter 

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach dem Rücksetzer am Vortag moderat leichter. Der Dollar-Index verlor 0,1 Prozent. Der Dollar schwächte sich laut Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger nach den wie erwartet ausgefallenen Preisdaten deshalb ab, weil sich der Markt darin bestätigt gesehen habe, dass die US-Notenbank aufgrund des nachlassenden Preisdrucks in der zweiten Jahreshälfte Spielraum für Zinssenkungen habe. Damit dürfte der Markt auch künftig falkenhafte Kommentare der Fed-Mitglieder, sollten diese von ihrer Haltung nicht abrücken, ignorieren, vermutet die Expertin. Damit stehe einer weiteren Aufwärtsbewegung des Euro zum Dollar kaum etwas im Weg. Allerdings stelle sich wie so oft die Frage, ob nicht bereits ein Großteil der Zinssenkungserwartungen eingepreist sei.

Die Ölpreise legten weiter zu. Der Preis für die Sorte Brent stieg um 1,6 Prozent, der WTI-Preis um 2,0 Prozent. Anzeichen für eine Rückkehr der chinesischen Nachfrage haben den Ölpreis in dieser Woche angetrieben, so Fitch Solutions. Aber schwache Volkswirtschaften und eine immer noch hohe Inflation dürften ein kurzfristiges Risiko darstellen.

Am Anleihemarkt erholten sich die Renditen etwas von den zuletzt gesehenen Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5,1 Basispunkte auf 3,50 Prozent. Der Goldpreis legte noch etwas zu nach den jüngsten Gewinnen aufgrund der Erwartung eines geringeren Zinserhöhungstempos der Fed. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 1,2 Prozent.


   Tesla-Aktie nach Preissenkungen im Minus 

Die Tesla-Aktie verlor 0,9 Prozent. Der Elektroauto-Hersteller hat die Preise für einige seiner in den USA verkauften Fahrzeuge um fast 20 Prozent gesenkt, um neue Käufer anzulocken.

Der Krankenversicherer Unitedhealth (-1,2%) hat im Schlussquartal des vergangenen Jahres deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Für das laufende Jahr bestätigte der Konzern seine Prognose, die er im November ausgegeben hatte.

Blackrock hat im vierten Quartal 23 Prozent weniger verdient als im gleichen Zeitraum 2021. Das verwaltete Vermögen belief sich auf etwa 8,6 Billionen Dollar, gegenüber 8 Billionen im dritten Quartal. Es war der erste Anstieg nach drei Quartalen mit Mittelabflüssen. Die Aktie schloss nahezu unverändert.

Goldman Sachs (+1,1%) hat sich mit ihren Ambitionen im Geschäft mit Konsumentenkrediten einen teuren Fehlschlag geleistet. Wie die Bank mitteilte, hat sie mit einem großen Teil ihres Consumer-Lending-Geschäfts seit 2020 mehr als 3 Milliarden Dollar Verlust gemacht.

Delta Air Lines (-3,5%) hat zuletzt von einer starken Nachfrage nach Flugreisen profitiert. Gleichzeitig hat die Fluggesellschaft aber mit hohen Kosten zu kämpfen, die den Gewinn im ersten Quartal schmälern dürften.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.302,61        +0,3%        112,64          +3,5% 
S&P-500              3.999,09        +0,4%         15,92          +4,2% 
Nasdaq-Comp.        11.079,16        +0,7%         78,05          +5,9% 
Nasdaq-100          11.541,48        +0,7%         81,87          +5,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         +7,9          4,13          -21,3 
5 Jahre                  3,59         +5,6          3,54          -40,7 
7 Jahre                  3,55         +5,5          3,49          -42,4 
10 Jahre                 3,50         +5,1          3,44          -38,5 
30 Jahre                 3,61         +3,4          3,58          -35,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 8:00 Uhr  Do, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0831        -0,2%        1,0846         1,0805   +1,2% 
EUR/JPY                138,51        -1,3%        139,43         140,36   -1,3% 
EUR/CHF                1,0030        -0,4%        1,0082         1,0041   +1,3% 
EUR/GBP                0,8855        -0,3%        0,8888         0,8888   +0,1% 
USD/JPY                127,89        -1,1%        128,85         129,87   -2,5% 
GBP/USD                1,2231        +0,1%        1,2199         1,2159   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,7073        -0,3%        6,7413         6,7423   -3,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.411,28        +2,7%     18.854,17      18.070,97  +16,9% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               79,93        78,39         +2,0%          +1,54   -0,4% 
Brent/ICE               85,39        84,03         +1,6%          +1,36   -0,7% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               63,00        66,81         -5,7%          -3,81   -6,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.920,11     1.896,90         +1,2%         +23,21   +5,3% 
Silber (Spot)           24,28        23,78         +2,1%          +0,51   +1,3% 
Platin (Spot)        1.071,65     1.069,00         +0,2%          +2,65   +0,3% 
Kupfer-Future            4,22         4,20         +0,5%          +0,02  +10,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 13, 2023 16:13 ET (21:13 GMT)