Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen ziehen die Kurse zum Start in den September deutlicher an. Nach dem Rücksetzer vom Dienstag gewinnt der DAX im frühen Handel 0,8 Prozent auf 15.957 Punkte, damit fehlen ihm nur rund 0,4 Prozent bis zum Allzeithoch von 16.030 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,2 Prozent auf 4.245 Punkte und hat das bisherige Jahreshoch bereits um 3 Punkte übertroffen.

Am Anleihemarkt fallen die Kurse, die Renditen steigen also, der Euro bewegt sich seitwärts. Die Ölpreise ziehen um knapp 1 Prozent an. Vom Treffen der Opec-Staaten wird allgemein erwartet, dass die jüngst beschlossene Fördererhöhung auch unverändert umgesetzt wird.

Gestützt wird die Stimmung für Aktien von günstigen Vorlagen aus Asien, besonders in Tokio, Shanghai und Hongkong läuft die Erholung weiter. Neuerlich schwache Konjunkturdaten aus China belasten nicht. "Die PMIs waren bisher enttäuschend, aber es gibt zum Monatsbeginn viel frisches Kapital, dass erst einmal investiert werden muss", sagt ein Teilnehmer.

Der Markt sei derzeit zwischen drei Faktoren hin- und hergerissen, meint ein Marktbeobachter. Für Beruhigung sorge zwar die Fortsetzung der Geldschwemme durch die US-Notenbank, negativ seien jedoch die Explosion der Inflationsdaten und die gleichzeitige Abschwächung der Wirtschaftsdynamik.

Aus technischer Sicht gilt der DAX um 15.800 Punkte als unterstützt. "Oberhalb bleibt die Lage aussichtsreich, neue Allzeithochs bleiben wahrscheinlich", sagt ein Marktteilnehmer.


  Bankaktien gefragt 

Bis auf den Stoxx-Index der Rohstofftitel liegen in Europa alle Sektor-Indizes mehr oder weniger deutlich im Plus. Besonders gefragt sind Bankaktien, Einzelhandelswerte und - nach dem jüngsten Rücksetzer - Versicherungstitel. Commerzbank gewinnen 2,5 Prozent, gestützt von einer Hochstufung auf "Neutral" durch die UBS.

Im DAX steigen Delivery Hero um weitere 3,1 Prozent. FMC erholen sich um 2,5 Prozent und Deutsche Bank um 1,7 Prozent. Auf der anderen Seite geben Siemens um 0,4 Prozent nach und Continental um 0,3 Prozent. Im MDAX können sich Aixtron nach dem Rückschlag vom Dienstag um 4,5 Prozent erholen. Dagegen verlieren Auto1 mit einer anstehenden Platzierung 0,8 Prozent.


   Starke Nachfrage bei Platzierung in Wienerberger positiv 

Die am Dienstagabend im Schnellverfahren durchgezogene Platzierung von 2,5 Millionen Aktien von Wienerberger war laut Händlern stark überzeichnet. Dies strahle Zuversicht aus. Die Aktien geben dazu passen lediglich um 0,2 Prozent auf 33,18 Euro nach und notieren somit über dem Platzierungspreis von 32,50 Euro. Die Platzierung spült brutto 81,25 Millionen Euro in die Kassen des Baukonzerns.

Am späten Abend werden die Auf- und Absteiger in den europäischen Stoxx-Indizes bekanntgegeben. Die Aktien der Deutschen Post (unv.) und der spanischen Bank Santander (+1,1%) stehen vor dem Aufstieg in den Stoxx-50 und könnten dort National Grid (+0,9%) und Safran (+1,2%) verdrängen. In den noch wichtigeren Euro-Stoxx-50 dürften die Aktien der spanischen Bank BBVA (+2,3%) und des Autokonzerns Stellantis (+0,7%) aufsteigen. Als Abstiegskandidaten gelten hier Engie (+1,0%) und Amadeus IT (+1,9%). Darüber hinaus gelten noch weitere Änderungen als möglich. Vollzogen werden sie zu den Schlusskursen am 17. September, wirksam am Montag, dem 20. September.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.238,82      +1,0%       42,41     +19,3% 
Stoxx-50                3.644,02      +0,7%       26,83     +17,2% 
DAX                    15.958,98      +0,8%      123,89     +16,3% 
MDAX                   36.238,93      +0,8%      286,19     +17,7% 
TecDAX                  3.952,19      +1,3%       51,57     +23,0% 
SDAX                   17.200,03      +0,7%      123,89     +16,5% 
FTSE                    7.164,62      +0,6%       44,92     +10,2% 
CAC                     6.751,41      +1,1%       71,23     +21,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,38                  +0,01      +0,20 
US-Zehnjahresrendite        1,32                  +0,02      +0,41 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %     Mi,8:16   Di,17:35   % YTD 
EUR/USD                   1,1799      -0,1%      1,1796     1,1801   -3,4% 
EUR/JPY                   130,17      +0,2%      130,00     129,75   +3,2% 
EUR/CHF                   1,0835      +0,3%      1,0832     1,0810   +0,3% 
EUR/GBP                   0,8579      -0,1%      0,8582     0,8577   -3,9% 
USD/JPY                   110,32      +0,3%      110,20     109,97   +6,8% 
GBP/USD                   1,3753      -0,0%      1,3745     1,3758   +0,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,4599      +0,1%      6,4572     6,4552   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.239,76      +0,6%   47.360,26  47.302,01  +62,6% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,10      68,50       +0,9%       0,60  +43,9% 
Brent/ICE                  72,26      71,63       +0,9%       0,63  +42,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.812,62   1.813,58       -0,1%      -0,96   -4,5% 
Silber (Spot)              23,82      23,93       -0,4%      -0,11   -9,8% 
Platin (Spot)           1.015,33   1.015,95       -0,1%      -0,63   -5,1% 
Kupfer-Future               4,29       4,36       -1,7%      -0,08  +21,5% 
 

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 01, 2021 03:38 ET (07:38 GMT)