Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Zu einer Erholung von dem Rücksetzer zur Wochenmitte kommt es zum Start am Donnerstag an den europäischen Aktienmärkten. Dabei hilft, dass sich die US-Börsen von dem kleinen Schwächeanfall in Europa unbeeindruckt zeigten und nach ihrer jüngsten Rekordjagd wenig verändert schlossen. Gestützt wurden sie dabei von starken Daten vom Arbeitsmarkt und weiter nachgebenden Marktzinsen.

Der DAX legt um 0,8 Prozent zu auf 15.648 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 verbessert sich sogar um 0,9 Prozent auf 4.101 Punkte. Der Dollar neigt nach den starken Arbeitsmarktdaten weiter zur Stärke, der Euro wird mit 1,1850 gehandelt. Am Anleihemarkt geben die Kurse nach den Vortagsgewinnen etwas nach.

Der Markt befindet sich weiter im Spannungsfeld von Konjunkturzuversicht und Corona-Sorgen, wobei letztere am Vortag die Oberhand hatten. Mit Blick nach vorne rückt die Berichtssaison zum zweiten Quartal mehr und mehr in den Fokus. Nach einem vielfach eher konservativen Ausblick nach dem Auftaktquartal könnten nun einige Unternehmen die Gewinnprognosen nach oben nehmen, heißt es im Handel. Damit wären die aktuell vielfach hohen Bewertungen an den Aktienmärkten wieder gerechtfertigt.


   Nordex leiden unter neuerlicher Kapitalerhöhung 

Ein positives Signal kommt aus dem Technologiesektor, der Stoxx-Subindex gewinnt 0,8 Prozent. Die starke Nachfrage nach Halbleitern hat Micron Technology im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnsprung beschert - die Erlöse stiegen um ein Drittel, während sich der Gewinn verdoppelte. Und für das Schlussquartal rechnet das US-Unternehmen mit weiteren Zuwächsen. Infineon liegen 0,4 Prozent fester, ASML und STMicro gewinnen je gut 1 Prozent.

Nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht um gut 36 Prozent geht es für die Nordex-Aktie um 11,6 Prozent nach unten. Der Bezugspreis von 13,70 Euro je Aktie bedeutet einen hohen Abschlag zum Schlusskurs von 20,48 Euro am Vortag. Die Analysten von Jefferies werten den Schritt als überraschend und negativ, denn der Windanlagenbauer habe erst im Dezember vergangenen Jahres den Kapitalmarkt angezapft.

Villeroy & Boch (+7,5%) hat den Ausblick angehoben. Unter anderem soll das operative Ergebnis von rund 50 Millionen im Vorjahr auf über 75 Millionen Euro steigen. Hier wurde bisher ein "deutlich überproportionaler" Anstieg erwartet.

Positiv sehen Börsianer die Entwicklung bei Sodexo (+4,4%). Nach einem guten dritten Quartal hat der Caterer den Ausblick angehoben. Nachdem sich im Streit um den Verkauf des Nukleartechnikspezialisten Framatome Electricite de France (EDF) und Areva jetzt geeinigt haben und Areva einen Ausgleich von 563 Millionen Euro zahlen wird, geht es für EDF in Paris um 1,2 Prozent nach oben.


   Wieder Kursdebakel bei Curevac 

Einen weiteren Dämpfer gibt es für Curevac. Der Corona-Impfstoff des Pharmaunternehmens weist auch nach abschließenden Auswertungen nur eine geringe Wirksamkeit auf. Die Aktie knickt um 16,1 Prozent ein. Belastend wirken dazu passende Berichte, wonach das Gesundheitsministerium nicht mehr mit dem Curevac-Impfstoff plant.

Um gut 1 Prozent nach oben geht es für die Aktie von Borussia Dortmund. Wie der Kicker berichtet, befinden sich die Transferverhandlungen um Jungstar Jadon Sancho mit Manchester United kurz vor dem Abschluss. Demnach wird Manchester United 85 Millionen Euro plus Bonuszahlungen überweisen. Eine offizielle Bestätigung der Klubs steht aber noch aus.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.101,12      +0,9%       36,82     +15,4% 
Stoxx-50                3.540,74      +0,8%       28,24     +13,9% 
DAX                    15.648,46      +0,8%      117,42     +14,1% 
MDAX                   34.291,15      +0,7%      241,29     +11,4% 
TecDAX                  3.576,49      +0,3%       12,42     +11,3% 
SDAX                   16.087,59      +0,4%       66,56      +9,0% 
FTSE                    7.103,26      +0,9%       65,79      +8,9% 
CAC                     6.571,74      +1,0%       63,91     +18,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,19                  +0,02      -0,43 
US-Zehnjahresrendite        1,48                  +0,01      -1,20 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Do, 8:22   Mi,17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,1856      -0,0%      1,1842     1,1855   -2,9% 
EUR/JPY                   131,89      +0,1%      131,65     131,58   +4,6% 
EUR/CHF                   1,0968      -0,0%      1,0966     1,0962   +1,5% 
EUR/GBP                   0,8572      -0,0%      0,8574     0,8584   -4,0% 
USD/JPY                   111,24      +0,1%      111,18     110,99   +7,7% 
GBP/USD                   1,3829      -0,0%      1,3812     1,3811   +1,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,4650      -0,0%      6,4712     6,4644   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                33.467,76      -3,8%   34.297,01  34.274,01  +15,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,92      73,47       +0,6%       0,45  +52,8% 
Brent/ICE                  74,89      74,62       +0,4%       0,27  +46,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.777,16   1.770,05       +0,4%      +7,11   -6,4% 
Silber (Spot)              26,26      26,13       +0,5%      +0,14   -0,5% 
Platin (Spot)           1.079,80   1.075,90       +0,4%      +3,90   +0,9% 
Kupfer-Future               4,28       4,30       -0,4%      -0,02  +21,4% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 01, 2021 03:26 ET (07:26 GMT)