Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geben die Kurse am Freitag im frühen Geschäft leicht nach. Der DAX fällt um 0,4 Prozent auf 14.718 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gibt ebenfalls 0,4 Prozent auf 3.845 Punkte ab. Händler verweisen auf den jüngsten Renditeanstieg sowie auf schwache Vorlagen aus den USA und aus Asien als Bremsfaktoren. Der schnelle Renditeanstieg in den USA hatte dort unter anderem die Technologiewerte stark unter Druck gesetzt. Nach 1.200 Punkten Plus im DAX seien die Kaufsignale erst einmal abgearbeitet, heißt es derweil bei Commerzbank Technical Analysis and Index Research.

In Europa wird der Rücksetzer zunächst von den Ölwerten (-1,2%) angeführt: Grund ist der starke Rückgang der Ölpreise am Vortag, sie stehen damit vor dem größten Wochenminus seit Oktober, auch wenn sie sich aktuell etwas erholen. Zum einen sorgten zuletzt die Spannungen zwischen den USA und Russland für Druck auf die Ölpreise, zum anderen Nachfragesorgen insbesondere mit Blick auf Europa, wo die Coronapandemie die Wirtschaft weiter bremst.

Auch der Index der Autowerte (-1,3%) steht unter Druck, hier sprechen Marktteilnehmer von Gewinnmitnahmen nach der scharfen Rally der vergangenen Tage.

Der Handel steht zum Wochenausklang auch im Zeichen des so genannten großen Hexensabbats: An der Eurex verfallen am Mittag die Futures und Optionen auf den Euro-Stoxx sowie den DAX und am Abend die Optionen auf die Einzelwerte. Der Verfalltermin kann erfahrungsgemäß zu nicht vorhersehbaren Kursausschlägen in beide Richtungen führen.

Sorgen beim Thema Corona macht der neuerliche Lockdown in Frankreich. Die Region um Paris wird für einen Monat dichtgemacht. Dem steht aber gegenüber, dass der Impfstoff von Astrazeneca ab sofort in Europa wieder eingesetzt werden kann. Interessant für Deutschland könnte die Konferenz der Ministerpräsidenten zum weiteren Vorgehen in der Impfstrategie werden.


   Heidelbergcement und Gea profitieren von Analystenkommentaren 

Bei den Autotitel geht es mit BMW um 2 Prozent nach unten und mit Daimler um 1,5 Prozent, VW-Vozüge können sich zunächst einmal knapp behaupten, die zuletzt besonders stark gestiegenen Stammaktien kommen dagegen um über 9 Prozent zurück.

Adidas fallen nach schwachen Vorlagen von Nike um 1,4 Prozent. Nike verfehlte in seinem jüngsten Quartal sowohl Gewinn- wie Umsatzerwartungen.

Auf der Gewinnerseite ganz oben stehen im DAX Heidelbergcement mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 73,90 Euro. Grund sind Kurszielerhöhungen durch die Deutsche Bank und Jefferies. Im MDAX ziehen Gea um 2,5 Prozent an. UBS soll die Aktie hoch gestuft haben.


  Vollzug der Index-Veränderungen könnte Kurse beeinflussen 

Zu den Schlusskursen geraten die Index-Veränderungen in den Blick. Dann steigt Infineon (-1,0%) in den Euro-Stoxx-50 auf und verdrängt dort Nokia (-0,2%). Im DAX muss Beiersdorf (unverändert) den Platz für Siemens Energy (-1,4%) räumen.

In den MDAX treten auch Porsche, Encavis und Nordex ein; Aareal Bank, Metro und Osram steigen in den SDAX ab. Im TecDAX verdrängen die Aktien von SMA Solar die Titel von New Work, und im SDAX ersetzen die Aktien von Leoni, Süss Micro und SGL Carbon die Titel von Hornbach Baumarkt, SNP und Cropenergies.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.849,94      -0,46      -17,60       8,37 
Stoxx-50                3.284,82      -0,36      -11,86       5,68 
DAX                    14.717,62      -0,39      -57,90       7,28 
MDAX                   31.838,29      -0,42     -134,67       3,38 
TecDAX                  3.392,10      -0,23       -7,96       5,58 
SDAX                   15.344,34      -0,64      -98,58       3,92 
FTSE                    6.737,73      -0,62      -41,95       4,94 
CAC                     6.027,20      -0,59      -35,59       8,57 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,30                  -0,04      -0,54 
US-Zehnjahresrendite        1,68                  -0,03      -1,00 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:22  Do, 17:03    % YTD 
EUR/USD                   1,1927     +0,09%      1,1926     1,1928    -2,3% 
EUR/JPY                   129,60     -0,19%      129,78     129,95    +2,8% 
EUR/CHF                   1,1052     -0,01%      1,1048     1,1069    +2,2% 
EUR/GBP                   0,8553     -0,07%      0,8558     0,8556    -4,2% 
USD/JPY                   108,67     -0,27%      108,82     108,94    +5,2% 
GBP/USD                   1,3945     +0,15%      1,3937     1,3942    +2,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,5073     -0,02%      6,5097     6,5039    +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                58.185,88     +0,85%   58.205,25  59.662,25  +100,3% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  60,89      60,00       +1,5%       0,89   +25,1% 
Brent/ICE                  63,82      63,28       +0,9%       0,54   +23,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.743,41   1.735,21       +0,5%      +8,21    -8,1% 
Silber (Spot)              26,17      26,03       +0,6%      +0,15    -0,8% 
Platin (Spot)           1.211,65   1.204,65       +0,6%      +7,00   +13,2% 
Kupfer-Future               4,06       4,11       -1,4%      -0,06   +15,1% 
 

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

March 19, 2021 04:46 ET (08:46 GMT)