FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnen sind Europas Aktienmärkte am Montag in die verkürzte Osterwoche gestartet. Zur Eröffnung hat der DAX bei 14.835 Punkten noch ein neues Rekordhoch markiert, angetrieben von den guten US-Vorgaben. In der Folge gibt der Leitindex jedoch einen Großteil der Gewinne wieder ab und steigt aktuell nur noch um 0,1 Prozent auf 14.767 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 3.873 Punkte zu.

Teilnehmer sprechen von einem vorsichtigen Handel und verweisen dabei auf Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die dritte Corona-Welle mit deutlich härteren Maßnahmen bekämpfen will als die Ministerpräsidenten. Lockerungen scheinen dabei weiter entfernt als gedacht, eher könnte sogar ein neuer Nach-Oster-Lockdown drohen.

Bereits am Freitag beim sehr guten Ifo-Index hatte Fondsverwalter DWS gewarnt, dieser baue nur auf Hoffnungen, nicht auf wirtschaftliche Realitäten. Konjunkturaktien zeigen sich daher kaum verändert, hier wird auf die Konjunkturprognose des Ifo-Instituts am Vormittag gewartet. Banken stehen unter Druck mit einer möglichen Hedgefonds-Pleite in den USA.


   Lieferketten bald ungestört 

Stützend wirkt die Lage im Suez-Kanal. Hier dürfte die Blockade bald geräumt sein und die globalen Lieferketten wieder funktionieren. Rund 300 Schiffe sollen bereits auf Durchfahrt warten. Über die Kursreaktionen sind Händler allerdings teilweise verwundert: Während Hapag-Lloyd wie erwartet 3,1 Prozent steigen, fallen Moeller-Maersk um 2,8 Prozent. Hamburger Hafen legen um 1,7 Prozent zu.

Die zunächst angesprungenen Notierungen an den Ölmärkten geraten mit der Suez-Entspannung etwas unter Druck. Die Aktien der Öl-Branche in Europa notieren rund 0,3 Prozent im Minus. Der Brent-Öl-Preis am Terminmarkt zeigt sich 2,0 Prozent tiefer.


   Mögliche Hedge-Fonds-Probleme machen Sorgen 

Hauptverlierer ist der Bankensektor mit einem Minus von 0,9 Prozent im Branchen-Index. Hier belasten Berichte über Nachschussforderungen (Margin Calls), die von einem US-Hedgefonds nicht mehr bedient werden konnten. Nach Nomura warnte auch die Credit Suisse Group vor erheblichen Belastungen: Der erwartete Verlust könnte für das Ergebnis des ersten Quartals massiv ausfallen, so die Schweizer Bank. Der Kurs bricht um 9,7 Prozent ein. Die Aktien von Nomura waren in Asien sogar fast 14 Prozent eingeknickt. UBS und Deutsche Bank werden um bis zu 5,5 Prozent nach unten gezogen, BNP Paribas fallen um 2,2 Prozent.

Kräftig im Minus mit 7,0 Prozent zeigen sich Leoni. Hier hat JP Morgan die Aktien abgestuft und das Kursziel von 9 auf 5 Euro fast halbiert. Die Aktien der Deutschen Beteiligungs AG springen indes um 6,8 Prozent: Der Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2020/21 wurde nahezu verdoppelt. Jefferies hat bereits reagiert und bei ihrer Kaufempfehlung das Kursziel auf 47 von 43 Euro nach oben genommen.

Übernahmefantasie gibt es in Spanien. Hier steigen die Aktien des Telekombetreibers Euskaltel um 16 Prozent nach einem Gebot des Konkurrenten Masmovil. Masmovil fordere zwar eine hohe Annahmeschwelle von 75 Prozent, habe sich jedoch im Vorfeld schon Anteile in Höhe von 52,3 Prozent an dem Wettbewerber gesichert, heißt es. Telefonica-Aktien verlieren 4,1 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.872,74       0,16        6,06          9,01 
Stoxx-50                3.304,19       0,20        6,59          6,30 
DAX                    14.767,32       0,12       18,38          7,64 
MDAX                   31.585,14      -0,03       -9,70          2,56 
TecDAX                  3.387,79       0,20        6,90          5,45 
SDAX                   15.342,04      -0,01       -1,24          3,91 
FTSE                    6.728,66      -0,18      -11,93          4,34 
CAC                     5.995,81       0,12        7,00          8,01 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,36                  -0,01         -0,60 
US-Zehnjahresrendite        1,64                  -0,05         -1,04 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mo, 8:22  Fr,17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1789     -0,03%      1,1782        1,1795   -3,5% 
EUR/JPY                   129,14     -0,19%      129,01        129,27   +2,4% 
EUR/CHF                   1,1052     -0,19%      1,1070        1,1084   +2,2% 
EUR/GBP                   0,8548     -0,03%      0,8558        0,8552   -4,3% 
USD/JPY                   109,54     -0,16%      109,50        109,59   +6,1% 
GBP/USD                   1,3789     -0,01%      1,3770        1,3792   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,5599     +0,27%      6,5575        6,5430   +0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                56.089,25     +1,71%   55.197,00     51.636,75  +93,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  59,92      60,97       -1,7%         -1,05  +23,1% 
Brent/ICE                  63,89      64,57       -1,1%         -0,68  +23,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.726,61   1.732,70       -0,4%         -6,09   -9,0% 
Silber (Spot)              24,86      25,07       -0,8%         -0,21   -5,8% 
Platin (Spot)           1.185,85   1.178,95       +0,6%         +6,90  +10,8% 
Kupfer-Future               4,05       4,07       -0,5%         -0,02  +14,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 29, 2021 03:51 ET (07:51 GMT)