FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag mit leichten Kursverlusten in den Handel gestartet. Mit der geldpolitischen Entscheidung der EZB sowie der Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise bietet der Donnerstag gleich zwei Highlights. Bis dahin dürfte es ruhig zugehen. Die Mehrzahl der Beobachter geht fest davon aus, dass die EZB ihre Geldpolitik bestätigen wird. Eine Minderheit von Analysten schließt allerdings eine Reduzierung der PEPP-Käufe nicht aus, was am Markt nicht gut ankommen würde.

Der DAX gibt im frühen Geschäft um 0,3 Prozent auf 15.542 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 hält sich mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 4.093 etwas besser. Das Geschäft dürfte bis zum Nachmittag von dünnen Umsätzen geprägt sein.


   EZB mit neuer Inflationsprognose 

Wie QC Partners anmerkt, liegt heute ein besonderer Fokus auf den neuen Inflationsprognosen der EZB. "Angesichts der anziehenden Preissteigerung wird die EZB nicht an ihren bisherigen Vorhersagen festhalten können", heißt es. Dass die EZB ihre Inflationserwartung noch oben anpassen werde, gelte als ausgemacht. Die entscheidende Frage für die Börse sei, wie stark die Anpassung ausfallen werde. Zusätzlich werde es darauf ankommen, als wie vorübergehend EZB-Präsidentin Christine Lagarde den höheren Preisauftrieb darstellen werde.

Parallel zur Pressekonferenz mit Lagarde werden die US-Verbraucherpreise veröffentlicht. Im Konsens wird im Mai mit einem Preisanstieg von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Bislang wird der steigende Preisdruck von der Fed als vorübergehend dargestellt. Am Markt wird allerdings befürchtet, dass ein Überschießen des Preisdrucks die Fed gegen ihren erklärten Willen zum Handel zwingen könnte.

Eine unerwartete Rückführung der Wertpapierkäufe, also Tapering, würde die Finanzmärkte empfindlich treffen. Wie QC Partners anmerkt: Sollte am Ende tatsächlich eine 5 vor dem Komma bei den US-Verbraucherpreisen stehen, könnte dies durchaus zu Panik an den Börsen führen.

Aixtron steigen um weitere 10,3 Prozent. Der Anlagenbauer hatte am Vortag kurz vor Börsenschluss nach einer Reihe von Großaufträgen die Prognose für Auftragseingänge, Umsatzerlöse und EBIT-Marge erhöht. Die Aktie legte daraufhin bereits um 7,8 Prozent zu. Am Donnerstag folgen nun Hochstufungen durch Analysten. Ströer gewinnen 5,5 Prozent - Morgan Stanley soll das Papier auf Overweight erhöht haben.


   Neue Konsolidierungsfantasie im Telekomsektor 

BT Group legen im frühen Geschäft um 1,8 Prozent zu. Altice UK hat eine Beteiligung von 12,1 Prozent an den Briten aufgebaut. Allerdings plant Altice keine Übernahme von BT Group. Zugleich hat Reuters berichtet, dass Altice Europe den Verkauf des Portugal-Geschäfts prüfe. Interesse sollen MasMovil, Telefonica und Orange haben. Angepeilt werde ein Preis von etwa 6 Milliarden Euro.

Es könnte durchaus einen Zusammenhang zwischen beiden Meldungen geben. Marktbeobachter fordern schon seit längerem eine Konsolidierung des stark fragmentierten Telekommarkts in Europa, der auf die Margen der Unternehmen drücke. Einer solchen stehen aber häufig politische Hürden entgegen. Im frühen Geschäft gewinnen Telefonica 1,4 Prozent, für Orange geht es dagegen um 1,7 Prozent nach unten.


=== 
Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.093,39  -0,08    -3,46      15,22 
Stoxx-50                   3.517,37   0,19     6,79      13,16 
DAX                       15.541,85  -0,25   -39,29      13,29 
MDAX                      33.727,91  -0,23   -76,57       9,52 
TecDAX                     3.422,95   0,29     9,96       6,54 
SDAX                      16.217,17  -0,29   -46,66       9,84 
FTSE                       7.108,57   0,39    27,56       9,60 
CAC                        6.553,46  -0,15    -9,99      18,05 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,24            0,00      -0,48 
US-Zehnjahresrendite           1,49            0,01      -1,19 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17.16 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2158     -0,17%     1,2179         1,2185   -0,5% 
EUR/JPY           133,17     -0,25%     133,51         133,56   +5,6% 
EUR/CHF           1,0903     -0,08%     1,0912         1,0916   +0,9% 
EUR/GBP           0,8633     +0,05%     0,8628         0,8630   -3,3% 
USD/JPY           109,54     -0,08%     109,62         109,61   +6,1% 
GBP/USD           1,4084     -0,22%     1,4115         1,4120   +3,1% 
USD/CNH           6,3862     -0,04%     6,3884         6,3895   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        36.911,60      0,690  36.658,50      35.946,50  +27,1% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,72      69,96      -0,3%          -0,24  +43,7% 
Brent/ICE          71,83      72,22      -0,5%          -0,39  +40,1% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.879,78   1.888,58      -0,5%          -8,80   -1,0% 
Silber (Spot)      27,64      27,78      -0,5%          -0,13   +4,7% 
Platin (Spot)   1.142,90   1.153,53      -0,9%         -10,63   +6,8% 
Kupfer-Future       4,48       4,53      -1,1%          -0,05  +27,0% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2021 03:52 ET (07:52 GMT)