Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Uneinheitlich ist es am Mittwoch an den Börsen in Ostasien und in Sydney zugegangen. Zum einen bremsten leicht negative Vorgaben der Wall Street, zum anderen sorgten die am Abend anstehenden Aussagen der US-Notenbank zum weiteren Zinskurs für Zurückhaltung.

Am meisten tat sich an den chinesischen Börsen und in Sydney. In Hongkong ging es für den HSI (Späthandel) mit 1,5 Prozent erneut kräftig abwärts, der Schanghai-Composite büßte ebenfalls weitere 1,5 Prozent ein. Dort sorgte zum einen weiter das Urteil über eine Liquidation des wankenden Immobilienriesen Evergrande für anhaltende Unsicherheit, auch im Hinblick auf den kriselnden Immobiliensektor insgesamt. Dazu hatte am Vortag das Immobilienunternehmen Hang Lung Group im Zuge der Zahlenvorlage mitgeteilt, dass seine Schuldenquote von 29,6 auf 32,7 Prozent gestiegen ist.

Nach dem kräftigen Minus der Aktie am Vortag zeigte sie sich nun in Hongkong knapp behauptet. China Evergrande waren derweil weiter ausgesetzt. Andere Branchenwerte wie Country Garden, Chona Vanke, China Resources Land oder Longfor verbilligten ich um bis über 4 Prozent.

Zum anderen litten die Börsen in China unter wenig ermutigend ausgefallenen neuen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und für den Dienstleistungssektor. Sie lagen nahe an den Erwartungen, der Index für das verarbeitende Gewerbe verharrte dabei im Kontraktion anzeigenden Bereich.


   Sydney auf Rekordhoch 

In Sydney sorgte derweil ein unter Erwarten ausgefallener Preisauftrieb im vierten Quartal für Zinssenkungsfantasie und damit Kauflaune am Aktienmarkt. Die Verbraucherpreise stiegen auf Jahressicht um 4,1 Prozent, die Prognose hatte auf 4,3 Prozent gelautet. Der S&P/ASX-200 schloss 1,1 Prozent fester und mit einem Rekordhoch.

In Tokio schaffte der Nikkei-Index nach einem Schlussspurt noch ein Plus von 0,6 Prozent auf 32.287 Punkte. Händler sprachen von Positionsanpassungen in der Erwartung, dass die US-Notenbank die Tür für Zinssenkungen im zweiten Quartal weit öffnen werde. Insbesondere Quartalszahlen sorgten für stärkere Kursbewegungen. Canon reagierten mit einem Plus von 7,9 Prozent auf die am Vortag nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen und die angehobene Prognose. Auch über Erwarten ausgefallenen Zahlen von Komatsu (+8,6%) kamen sehr gut an.

Unter den Einzelwerten in Hongkong ging es für Sunny Optical um fast 13 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen den Nettogewinnausblick für 2023 gesenkt hatte. Ganfeng Lithium Group gaben um gut 5 Prozent nach, ebenfalls belastet von einem gesenkten Ausblick.

Im südkoreanischen Seoul (-0,1%) bremste das Schwergewicht Samsung Electronics. Die Aktie büßte 2,2 Prozent ein nach enttäuschend ausgefallenen Viertquartalszahlen. Der Gewinn im vergangenen Jahr war der niedrigste seit über einer Dekade, im vierten Quartal allein war er um 73 Prozent eingeknickt. Allerdings konnte Samsung das Minus im wichtigsten Bereich, dem Halbleitergeschäft, einengen. Amorepacific sackten um 13 Prozent ab, ebenfalls nach enttäuschenden Zahlen des Kosmetikunternehmens.

In Sydney gaben IGO um 2,5 Prozent nach. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, wegen des scharfen Preisverfalls eine seiner Nickelminen sillzulegen.


 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.680,70        +1,1%      +1,2%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     36.286,71        +0,6%      +7,8%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.497,09        -0,1%      -0,1%      07:00 
Schanghai-Comp.         2.788,55        -1,5%      -6,1%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     15.464,80        -1,5%      -8,0%      09:00 
Straits-Times (Sing.)   3.154,47        +0,1%      -2,5%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.513,42        +0,0%      +4,0%      10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Di, 8:27  % YTD 
EUR/USD                   1,0820        -0,2%     1,0844     1,0814  -2,0% 
EUR/JPY                   159,84        -0,1%     160,06     159,28  +2,7% 
EUR/GBP                   0,8534        -0,1%     0,8540     0,8523  -1,6% 
GBP/USD                   1,2678        -0,2%     1,2700     1,2688  -0,4% 
USD/JPY                   147,73        +0,1%     147,61     147,28  +4,8% 
USD/KRW                 1.335,66        +0,5%   1.329,25   1.329,42  +2,9% 
USD/CNY                   7,1031        -0,0%     7,1056     7,1779  +0,1% 
USD/CNH                   7,1903        +0,0%     7,1883     7,1869  +0,9% 
USD/HKD                   7,8174        -0,0%     7,8176     7,8144  +0,1% 
AUD/USD                   0,6566        -0,5%     0,6602     0,6610  -3,6% 
NZD/USD                   0,6113        -0,3%     0,6133     0,6141  -3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                43.026,01        -0,7%  43.334,38  43.413,91  -1,2% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  77,64        77,82      -0,2%      -0,18  +7,6% 
Brent/ICE                  82,67        82,87      -0,2%      -0,20  +7,3% 
 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             2.033,92     2.036,85      -0,1%      -2,93  -1,4% 
Silber (Spot)              23,06        23,23      -0,7%      -0,17  -3,0% 
Platin (Spot)             922,60       925,50      -0,3%      -2,90  -7,0% 
Kupfer-Future               3,89         3,91      -0,5%      -0,02  +0,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 31, 2024 03:08 ET (08:08 GMT)