TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der Talfahrt des Vortages ist es an den asiatischen Börsen am Donnerstag weiter bergab gegangen. In Taiwan blieb die Börse wegen eines herannahenden Wirbelsturms geschlossen. Die Stimmung an den Handelsplätzen wurde als trüb beschrieben, dazu passten auch schwache Vorgaben der Wall Street. Zwar fiel die Abwärtsdynamik geringer als zur Wochenmitte aus, doch wurden die niedrigeren Niveaus kaum zu Käufen genutzt. Händler sprachen von großer Verunsicherung über die globale Konjunktur. Da China als Wachstumslokomotive kaum mehr in Frage komme, hätten sich die Hoffnungen auf die USA konzentriert. Doch dort wisse man nicht, ob eine weiche Landung der US-Konjunktur gelinge.

Aktuell gute Arbeitsmarktdaten seien zwar ein Beleg für die prosperierende US-Wirtschaft, sie lieferten der US-Notenbank aber auch Argumente für weitere Zinserhöhungen mit den dann negativen wirtschaftlichen Folgen, hieß es im Handel. Mit Sorge wurde auch auf die wachsende Verschuldung in den USA geblickt. Das Schatzamt will in der nächsten Woche neue Anleihen im Umfang von über 100 Milliarden Dollar begeben. Marktbeobachter reagierten mit Blick auf die gesenkte Bonitätsnote durch Fitch nervös.


   China-Börsen stabilisiert 

In China stabilisierten sich die Börsen. In Hongkong sank der HSI um weitere 0,4 Prozent und in Schanghai erholte sich der Composite um 0,6 Prozent. Gestützt wurden die chinesischen Märkte von positiven Daten: Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juli verbessert. Der von Caixin und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor erhöhte sich deutlicher in den Wachstumsbereich.

In der Sonderverwaltungszone verloren Budweiser Brewing 3,7 Prozent, nachdem die Brauerei wegen höherer Kosten ein niedrigeres Ergebnis im ersten Halbjahr verbucht hat. Im Kernland büßen Yonghui Superstores 6,8 Prozent ein, die Gesellschaft dementierte Berichte über eine mögliche Übernahme durch JD.com. Nach einem Gewinnsprung in den ersten sechs Monaten um 21 Prozent zog die Aktie des Spirituosenherstellers Kweichow Moutai um 0,5 Prozent an. Evergrande Property Services Group, eine Tochter des strauchelnden Immobilienentwicklers Evergrande, wurden erstmals seit März 2022 wieder gehandelt und brachen um knapp 50 Prozent ein.

In Japan hielt die Talfahrt des Nikkei-225 mit weiteren Abschlägen von diesmal 1,7 Prozent fast ungebremst an. Mit den unsicheren globalen Konjunkturaussichten wurden exportlastige Elektroniktitel veräußert, auch belastet von schwachen Geschäftsausweisen. Nach einem Gewinneinbruch um 53 Prozent im ersten Quartal stürzten TDK um 10 Prozent ab. Sumitomo Electric Industries verloren 6,7 Prozent - hier sackte das Ergebnis um 90 Prozent ab. Mitsubishi verloren nach Zahlenausweis 0,8 Prozent.

Der südkoreanische Kospi sank derweil um weitere 0,4 Prozent. Nach schwachen Geschäftszahlen drehten die Titel des Internetkonzerns Kakao doch noch um 0,2 Prozent ins Plus. Der australische S&P/ASX-200 fiel um weitere 0,6 Prozent. Der Technologiesektor stellte den größten Verlierer und ermäßigte sich um 1,6 Prozent.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD            Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.311,70        -0,6%      +3,9%           08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     32.159,28        -1,7%     +25,3%           08:00 
Kospi (Seoul)           2.605,39        -0,4%     +16,5%           08:00 
Schanghai-Comp.         3.280,46        +0,6%      +6,2%           09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     19.419,99        -0,5%      -1,3%           10:00 
Taiex (Taiwan)                   Kein Handel wegen eines Wirbelsturms 
Straits-Times (Sing.)   3.305,55        -0,6%      +2,3%           11:00 
KLCI (Malaysia)         1.437,96        -0,5%      -3,4%           11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Mi., 09:51 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0917        -0,2%     1,0939          1,0995   +2,0% 
EUR/JPY                   156,25        -0,3%     156,79          156,85  +11,3% 
EUR/GBP                   0,8601        -0,0%     0,8604          0,8595   -2,8% 
GBP/USD                   1,2690        -0,2%     1,2712          1,2793   +4,9% 
USD/JPY                   143,15        -0,1%     143,31          142,66   +9,2% 
USD/KRW                 1.303,40        +0,6%   1.295,33        1.297,84   +3,3% 
USD/CNY                   7,1907        +0,5%     7,1562          7,1839   +4,2% 
USD/CNH                   7,2021        +0,0%     7,2008          7,1917   +4,0% 
USD/HKD                   7,8051        +0,0%     7,8013          7,8004   -0,1% 
AUD/USD                   0,6525        -0,2%     0,6538          0,6579   -4,2% 
NZD/USD                   0,6071        -0,1%     0,6079          0,6108   -4,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.001,07        -0,5%  29.156,25       29.575,09  +74,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %         +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,83        79,49      -0,8%           -0,66   -0,0% 
Brent/ICE                  82,47         83,2      -0,9%           -0,73   -0,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %         +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.935,83     1.934,57      +0,1%           +1,26   +6,1% 
Silber (Spot)              23,54        23,78      -1,0%           -0,24   -1,8% 
Platin (Spot)             922,08       926,00      -0,4%           -3,93  -13,7% 
Kupfer-Future               3,82         3,84      -0,5%           -0,02   +0,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 03, 2023 04:29 ET (08:29 GMT)