(NEU: Entwicklung bei Aozora Bank)

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Sehr uneinheitlich ist es am Donnerstag an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien zugegangen, nachdem es an der Wall Street deutliche Verluste gegeben hatte. In den USA hatten enttäuschende Quartalszahlen bzw. Ausblicke von Technologieschwergewichten für Verkäufe gesorgt und außerdem, dass die US-Notenbank Hoffnungen auf eine erste Zinssenkung schon im März einen Dämpfer erteilt hatte.

In Sydney, wo der Markt meistens am stärksten der US-Vorgabe folgt, ging es nach dem am Vortag erreichten Rekordhoch um 1,2 Prozent nach unten. In Tokio büßte der Nikkei-225-Index 0,8 Prozent auf 36.011 Punkte ein. Ganz anders Seoul, dort machte der Kospi einen Satz um 1,8 Prozent nach oben. Für Kauflaune sorgten laut Marktteilnehmern solide ausgefallene Handelsbilanzdaten für Januar. Die Exporte legten mit 18 Prozent stärker zu als erwartet. Die Zinsaussagen der Fed seien derweil gelassen hingenommen worden, hieß es. In den USA waren die Marktzinsen ungeachtet der Fed-Kommentare deutlich gesunken, ausgelöst von schwächeren Konjunkturdaten und einem ADP-Arbeitsmarktbericht unter den Erwartungen.

Die chinesischen Börsen zeigten sich zumindest teils stabilisiert, nachdem es dort an den Vortagen kräftig nach unten gegangen war, belastet von der Entwicklung um den wankenden Bauriesen Evergrande und wenig inspirierenden Konjunkturdaten. In Hongkong erholte sich der HSI (Späthandel) um 0,6 Prozent, hatte zwischenzeitlich aber auch schon deutlich höher gelegen. Schanghai ging nach zwischenzeitlichen kleinen Gewinnen 0,6 Prozent tiefer aus dem Tag.

Zumindest für kein größeres weiteres Störfeuer hatten neue Konjunkturdaten aus China gesorgt. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes lag im Januar wie im Dezember bei 50,8 und damit knapp im Expansion anzeigenden Bereich über 50. "Trotz zahlreicher punktueller Unterstützungsmaßnahmen bleiben die Fertigungsaktivitäten ein Hemmschuh", kommentierte Saxo APAC die konjunkturelle Entwicklung.

Positiv insbesondere für Autotitel wirkten Daten, wonach China im vergangenen Jahr 57 Prozent mehr Fahrzeuge exportiert hatte. Li Auto lagen im Späthandel in Hongkong 3,2 Prozent höher, BYD 0,5 und Great Wall Motor 0,8 Prozent. Der Kurs des Autohändlers Zhongsheng stieg um über 5 Prozent.

Für Aufsehen in Tokio sorgte der Absturz der Aktie der Aozora Bank um 21 Prozent. Das Unternehmen prognostiziert aufgrund höherer Rückstellungen für Kredite im Geschäft mit US-Büroimmobilien und wegen Verlusten bei ausländischen Anleihen einen Nettoverlust für das Geschäftsjahr von umgerechnet 191 Millionen Dollar (28,0 Milliarden Yen). Zuvor hatte die Bank noch mit einem Gewinn von 24 Milliarden Yen kalkuliert. Der Büromarkt weise weiter ungünstige Bedingungen auf aufgrund höherer Zinssätze und einer Verlagerung zur Telearbeit als Folge der Pandemie, hieß es. Aozora will nun in der zweiten Jahreshälfte keine Dividende zahlen, um ihre Kapitalbasis zu stärken.

Nomura Holdings stiegen derweil um 5,1 Prozent, gestützt von positiven Geschäftszahlen und einem angekündigten Aktienrückkauf. Nomura Research Institute büßten dagegen 6,8 Prozent ein nach Drittquartalszahlen. Ebenfalls nach Quartalszahlen verloren Resona 1,8 Prozent und Lasertec 5,0 Prozent. Sumitomo Mitsui Trust verbilligten sich um 3,2 Prozent. Hoya verloren nach im Handelsverlauf präsentierten Quartalszahlen 2,1 Prozent.

In Seoul verteuerten sich Hana Financial Group nach dem Quartalsbericht um 8,8 Prozent.


=== 
Index (Börse)                zuletzt          +/- %          % YTD           Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)        7.588,20          -1,2%          -0,0%          06:00 
Nikkei-225 (Tokio)         36.011,46          -0,8%          +8,4%          07:00 
Kospi (Seoul)               2.542,46          +1,8%          -4,2%          07:00 
Schanghai-Comp.             2.770,74          -0,6%          -6,9%          08:00 
Hang-Seng (Hongk.)         15.550,56          +0,4%          -8,0%          09:00 
Straits-Times (Sing.)       3.140,22          -0,4%          -2,8%          10:00 
 
DEVISEN            zuletzt         +/- %        00:00       Mi, 9:05         % YTD 
EUR/USD            1,0792          -0,2%       1,0814         1,0820         -2,3% 
EUR/JPY            158,50          -0,2%       158,83         159,84         +1,9% 
EUR/GBP            0,8528          +0,0%       0,8524         0,8534         -1,7% 
GBP/USD            1,2654          -0,3%       1,2687         1,2678         -0,6% 
USD/JPY            146,87          -0,0%       146,88         147,73         +4,2% 
USD/KRW          1.333,54          +0,2%     1.331,08       1.335,66         +2,8% 
USD/CNY            7,1814          +1,1%       7,1000         7,1031         +1,2% 
USD/CNH            7,1931          +0,1%       7,1867         7,1903         +1,0% 
USD/HKD            7,8180          -0,0%       7,8182         7,8174         +0,1% 
AUD/USD            0,6536          -0,5%       0,6566         0,6566         -4,0% 
NZD/USD            0,6104          -0,1%       0,6112         0,6113         -3,4% 
Bitcoin 
BTC/USD         42.136,73          -1,2%    42.653,38      43.026,01         -3,2% 
 
ROHÖL           zuletzt    VT-Settlem.     +/- %   +/- USD     % YTD 
WTI/Nymex         75,97          75,85     +0,2%     +0,12      +5,2% 
Brent/ICE         80,63          80,55     +0,1%     +0,08      +4,8% 
 
METALLE               zuletzt         Vortag     +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.042,73       2.039,60     +0,2%      +3,13    -1,0% 
Silber (Spot)           22,89          22,98     -0,4%      -0,09    -3,7% 
Platin (Spot)          917,95         922,00     -0,4%      -4,05    -7,5% 
Kupfer-Future            3,87           3,91     -1,0%      -0,04    -0,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2024 03:41 ET (08:41 GMT)