SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Starke Sorgen vor einer erneuten Verschärfung der Corona-Pandemie haben zum Wochenausklang für eine Talfahrt an den asiatischen Aktienmärkten gesorgt. Auslöser war die mögliche Ausbreitung einer neuen Virus-Variante, die bislang vor allem in Südafrika aufgetreten ist, aber auch schon andernorts nachgewiesen wurde. Laut Wissenschaftlern weist sie eine "sehr hohe Anzahl von Mutationen auf" und gibt "Anlass zur Sorge". Die Wirksamkeit der vorhandenen Impfstoffe gegen die Variante ist noch unklar.

Großbritannien hat aufgrund der neuen Variante bereits den Reiseverkehr mit sechs afrikanischen Ländern eingestellt. Zudem steigen auch in anderen Teilen der Welt die Neuinfektionen weiter sprunghaft an. Dies droht, die zuletzt gesehene konjunkturelle Erholung wieder abzuwürgen. In der gesamten Region standen besonders Reise- und Freizeitaktien unter Druck, in Hongkong beispielsweise die Kasinowerte Sands China und Galaxy mit Einbußen um 7 Prozent.

"Das Auftauchen eines stark mutierten neuen Covid-19-Stammes in Südafrika und zwei Fälle dieser Variante, die in nun Hongkong entdeckt wurden, sorgen für kräftige Abgaben", sagte Jeffrey Halley, Marktanalyst bei Oanda.

Der Hang-Seng-Index war mit einem Abschlag von 2,7 Prozent im späten Handel größter Verlierer in der Region. Längst nicht so deutlich fiel das Minus beim Schanghai-Composite (-0,6%) aus.

Für den Nikkei-225 in Tokio ging es um 2,5 Prozent auf 28.752 Punkte abwärts. Zwischenzeitlich hatte der Index schon gut 3 Prozent verloren. Auch hier befürchten Anleger, dass die Variante Japan dazu zwingen könnte, die allmähliche Wiedereröffnung der Wirtschaft zu verschieben, hieß es. Gegenwind kam auch vom Yen: Er war als sicherer Hafen gesucht, der Dollar kostete zuletzt 114,25 Yen, nach 115,35 Yen am Vortag.

In Seoul verlor der Kospi 1,5 Prozent. Die Stimmung wurde hier zusätzlich durch Berichte belastet, wonach die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Südkorea auf ein Rekordhoch gestiegen ist.


   Airline-Aktien im Sinkflug 

Aktien von Fluggesellschaften standen in der gesamten Region unter Druck, mit der Sorge um erneute Reisebeschränkungen. In Tokio fielen Japan Airlines um 6,5 und ANA um 4,5 Prozent, in Hongkong Cathay Pacific um 4,1, in Sydney Qantas um 5,5 und in Seoul Asiana Airlines um 4,1 Prozent. In Tokio verloren die Kurse der Eisenbahnbetreiber Central Japan Railway, East Japan Railway und West Japan Railway zwischen 2,4 und 3,3 Prozent.

Energiewerte gaben mit den stark fallenden Ölpreisen kräftig nach. Die Ölpreise rutschten um bis zu vier Prozent ab mit den Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage angesichts der sich noch weiter ausweitenden Pandemie.

Für die japanische Softbank-Aktie ging es um 5,2 Prozent abwärts. Laut einem Bloomberg-Bericht haben die chinesischen Aufsichtsbehörden Didi aufgefordert, einen Plan für das Delisting von der New Yorker Börse in den USA vorzulegen. Softbank ist größter Anteilseigner an dem chinesischen Fahrvermittler.

Für den S&P/ASX 200 in Sydney, der um 1,7 Prozent nachgab, stand der dritte Wochenverlust in Folge zu Buche. Er verzeichnete zudem das größte Tagesminus seit dem 20. September. Vor allem die Energie- und Bankenwerte standen hier unter Abgabedruck.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.279,30      -1,7%     +10,5%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.751,62      -2,5%      +7,5%         07:00 
Kospi (Seoul)           2.936,64      -1,5%      +2,2%         07:00 
Schanghai-Comp.         3.564,09      -0,6%      +2,6%         08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     24.075,68      -2,7%      -9,1%         09:00 
Taiex (Taiwan)         17.369,39      -1,6%     +17,9%         06:30 
Straits-Times (Sing.)   3.156,69      -2,0%     +13,5%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.509,89      -0,5%      -6,7%         10:00 
BSE (Mumbai)           57.495,09      -2,2%     +20,1%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Do, 8:38 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1231      +0,2%     1,1208        1,1219   -8,1% 
EUR/JPY                   128,32      -0,7%     129,28        129,38   +1,8% 
EUR/GBP                   0,8446      +0,4%     0,8415        0,8405   -5,4% 
GBP/USD                   1,3297      -0,2%     1,3321        1,3348   -2,8% 
USD/JPY                   114,25      -0,9%     115,35        115,33  +10,7% 
USD/KRW                 1.194,48      +0,4%   1.190,26      1.189,85  +10,0% 
USD/CNY                   6,3894      +0,1%     6,3862        6,3864   -2,1% 
USD/CNH                   6,3929      +0,1%     6,3888        6,3880   -1,7% 
USD/HKD                   7,7972      +0,0%     7,7968        7,7967   +0,6% 
AUD/USD                   0,7125      -0,9%     0,7188        0,7206   -7,5% 
NZD/USD                   0,6810      -0,7%     0,6854        0,6879   -5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.033,65      -3,2%  58.943,33     57.641,26  +96,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  75,08      78,39      -4,2%         -3,31  +58,1% 
Brent/ICE                  79,05      82,22      -3,9%         -3,17  +62,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.803,80   1.788,92      +0,8%        +14,88   -5,0% 
Silber (Spot)              23,69      23,58      +0,5%         +0,11  -10,3% 
Platin (Spot)             989,80     998,76      -0,9%         -8,96   -7,5% 
Kupfer-Future               4,37       4,44      -1,9%         -0,09  +24,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 26, 2021 03:15 ET (08:15 GMT)