Von Steffen Gosenheimer

TOKIO / HONGKONG (Dow Jones)--Die im Januar unerwartet hoch ausgefallene Inflation in den USA und die damit zeitlich weiter nach hinten rückende Erwartung der ersten Zinssenkung hat am Mittwoch auf die Aktienkurse an den ostasiatischen Börsen und in Sydney gedrückt. Allerdings fielen die Verluste nicht ganz so heftig aus wie an der Wall Street. Dabei hatten sich die Indizes dort im Späthandel noch merklich von den Tagestiefs gelöst.

In Tokio gab der Nikkei-225 um 0,7 Prozent nach auf 37.703 Punkte. Zur Begrenzung der Verluste dürfte der Yen beigetragen haben. Nach der bereits schwachen Tendenz der Vortage knickte dessen Kurs am Vortag nochmals ein, weil der Dollar parallel zu deutlich steigenden US-Marktzinsen auf breiter Front zulegte. Ein niedrigerer Yen-Kurs verbessert die Exportchancen japanischer Unternehmen. Der Dollar kostete zuletzt knapp 150,50 Yen, verglichen mit etwa 149,50 zur gleichen Zeit am Dienstag.

Damit zeigte sich der Yen gleichwohl von noch niedrigeren Niveaus um 150,90 je Dollar etwas erholt. Einem Medienbericht zufolge haben japanische Währungshüter Unbehagen angesichts des schwachen Yen zum Ausdruck gebracht, was laut Marktteilnehmern Spekulationen über möglicherweise bevorstehende Interventionen zugunsten des Yen schürte.

Der Kospi in Seoul kam nach drei Tagen mit Gewinnen um 1,1 Prozent zurück, in Sydney fiel das Marktbarometer um 0,7 Prozent auf ein Dreiwochentief. Auch an diesen Plätzen dürfte der feste Dollar geholfen haben, die Verluste zumindest einzugrenzen.

Gegen die Abwärtstendenz stemmte sich der HSI in Hongkong, er lag nach einem kräftigen Rücksetzer im ganz frühen Handel im Späthandel 0,9 Prozent im Plus. Dort war nach der Feiertagspause an den beiden Vortagen erstmals wieder gehandelt worden. Händler sprachen wenig konkret von Positionsanpassungen. In Schanghai ruhte der Börsenhandel dagegen weiter wegen der noch bis zum Ende der Woche andauernden Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest.

In Hongkong gaben Wuxi Biologics und WuXi Apptec um 9,0 bzw. über 16 Prozent nach. Sie litten darunter, dass US-Gesetzgeber Untersuchungen gegen beide Unternehmen fordern. Zu den starken Verlusten zu Beginn des Handels könnte derweil laut Marktteilnehmern beigetragen haben, dass der Indexbetreiber MSCI die Aktien von 66 chinesischen Unternehmen von seinem MSCI China Index streichen wolle.

In Tokio verbilligten sich jeweils nach dem Quartalsbericht Asahai Group um 3,9 und Japan Tobacco um 3,0 Prozent. Citizen Holdings gewannen dagegen nach dem Zahlenausweis 5,7, Idemitsu 2,1 und Otsuka Holdings 1,4 Prozent.

Für Asiana Airlines ging es in Seoul um 8,8 Prozent abwärts, nachdem die EU die geplante Fusion mit dem größeren Konkurrenten Korean Air Lines unter der Bedingung genehmigt hatte, dass Asiana sein Frachtgeschäft verkauft und einige seiner Flugrouten abstößt, um kartellrechtliche Bedenken auszuräumen.

Commonwealth Bank büßten in Sydney 1,7 Prozent ein, nachdem das Geldhaus einen 8-prozentigen Gewinnrückgang für das erste Halbjahr ausgewiesen hatte. Für die anderen großen Bankenwerte NAB, ANZ und Westpac ging es zwischen 1,3 und 1,8 Prozent abwärts.


 
 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.547,70        -0,7%      -0,6%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     37.703,32        -0,7%     +13,4%         07:00 
Kospi (Seoul)           2.620,42        -1,1%      -1,3%         07:00 
Schanghai-Comp.         Feiertag                   -3,7% 
Hang-Seng (Hongk.)     15.880,49        +0,9%      -7,6%         09:00 
Straits-Times (Sing.)   3.134,58        -0,2%      -3,0%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.526,27        -0,3%      +5,3%         10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Di, 8:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0709        -0,0%     1,0710        1,0771   -3,0% 
EUR/JPY                   161,13        -0,1%     161,30        161,17   +3,5% 
EUR/GBP                   0,8518        +0,1%     0,8506        0,8521   -1,8% 
GBP/USD                   1,2571        -0,2%     1,2595        1,2642   -1,3% 
USD/JPY                   150,48        -0,1%     150,64        149,62   +6,8% 
USD/KRW                 1.336,56        -0,4%   1.341,94      1.329,14   +3,0% 
USD/CNY                   7,1936        +1,0%     7,1240        7,1168   +1,3% 
USD/CNH                   7,2279        -0,1%     7,2320        7,2179   +1,5% 
USD/HKD                   7,8175        -0,0%     7,8198        7,8184   +0,1% 
AUD/USD                   0,6470        +0,2%     0,6456        0,6520   -5,0% 
NZD/USD                   0,6077        +0,2%     0,6062        0,6106   -3,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                49.684,21        +0,2%  49.564,96     50.083,35  +14,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,79        77,87      -0,1%         -0,08   +7,8% 
Brent/ICE                  82,63        82,77      -0,2%         -0,14   +7,4% 
 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.992,62     1.993,23      -0,0%         -0,61   -3,4% 
Silber (Spot)              22,01        22,13      -0,5%         -0,11   -7,4% 
Platin (Spot)             876,33       874,50      +0,2%         +1,83  -11,7% 
Kupfer-Future               3,70         3,72      -0,4%         -0,02   -5,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 14, 2024 02:10 ET (07:10 GMT)