TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien haben am Montag Verluste verbucht, wobei diese in Hongkong im späten Geschäft mit über 3 Prozent am stärksten waren. Gedrückt wurde der Markt weiter von der falkenhaften Ausrichtung der US-Notenbank, die sich in der Vorwoche am Fed-Protokoll und in Aussagen führender Fed-Banker gezeigt hatte. Die steigende Inflation befeuerte die Sorge, dass die Notenbanken ihr mit verschärfter Politik Herr zu werden versuchen. Bestätigung fand die Sorge in Daten aus China, denen zufolge die Verbraucherpreise im März den schnellsten Anstieg seit drei Monaten verzeichnet haben.

Daneben ängstigte weiter der Ukraine-Krieg, der mit unverminderter Härte fortgeführt wird. So befürchteten Teilnehmer, dass die Auswirkungen auf den Welthandel die Unternehmensergebnisse negativ beeinflussen, was sich an der anstehenden Berichtssaison zum ersten Quartal zeigen würde.

In Japan ging es mit dem Nikkei um 0,6 Prozent auf 26.822 Punkte nach unten. Deutlichere Verluste erlitten die chinesischen Börsen in Schanghai (-2,6%) und Hongkong (-3,2%). Der Kospi in Südkorea hielt sich mit einem Minus von 0,3 Prozent dagegen recht gut. Noch besser sah es in Sydney aus, wo der australische ASX gut behauptet schloss.


   Viele drückende Faktoren in China 

In China drückten auch weiter die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Zudem lastete hier besonders das verschärfte Vorgehen Pekings gegen das Datenmonopol von Internetplattformen. Derweil sind die Autoverkäufe in China im März um mehr als 10 Prozent zurückgegangen. Die Hersteller hatten mit längeren Produktionsunterbrechungen zu kämpfen, nachdem strenge Einschränkungen wegen neuer Covid-19-Ausbrüche die Lieferketten unterbrachen. Unter den chinesischen Autowerten fielen Geely um 7 Prozent, Changan um 10,7 Prozent und Byd um 7,2 Prozent.

Energiewerte erhielten in Japan einen Schub, nachdem Premierminister Fumio Kishida angekündigt hatte, die Regierung plane, die Nutzung der Kernenergie zu maximieren, um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Tokyo Electric Power verteuerten sich um 16 Prozent und Chubu Electric Power um 7,4 Prozent.

LG Electronics rückten in Seoul um 3,3 Prozent vor, nachdem der Heimelektronik-Experte eine zuversichtliche Prognose zum ersten Quartal abgeliefert hatte.

In Hongkong fallen China Gas Holdings im späten Geschäft um 4,1 Prozent, nachdem ein Morningstar-Analyst auf den Margendruck bei dem Erdgaskonzern hingewiesen hat.


   Cnooc will in Schanghai an die Börse 

Der Ölkonzern Cnooc will durch einen Börsengang in Schanghai 4,41 Milliarden Dollar einnehmen - wenige Monate, nachdem die Börsennotierung in New York erlosch. Hintergrund war eine unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump eingeführte schwarze Liste, die Amerikanern Investitionen in chinesische Unternehmen untersagt, die nach Ansicht der USA Chinas Militär, Geheimdienste und Sicherheitsdienste unterstützen. Die Aktie verbilligt sich mit dem schwachen Ölpreis um 3,1 Prozent.

In Australien stiegen die Titel des Getreidekonzerns Graincorp um 6,7 Prozent. Hier stützten höhere Ergebnisprognosen und die Aussicht auf steigende Nachfrage im Gefolge des Ukraine-Kriegs.

Am indonesischen Markt fand das erfolgreiche Debüt des Fintech- und E-Commerce-Unternehmens GoTo statt. Die Aktie verteuerte sich um bis zu 23 Prozent.


=== 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.485,20      +0,1%      +0,6%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     26.821,52      -0,6%      -6,3%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.693,10      -0,3%      -9,6%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.167,13      -2,6%     -13,0%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     21.164,25      -3,2%      -6,6%         10:00 
Taiex (Taiwan)         17.048,37      -1,4%      -6,4%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.364,75      -0,5%      +8,2%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.605,03      -0,1%      +2,5%         11:00 
BSE (Mumbai)           59.071,13      -0,6%      +1,4%         12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Mo, 9:16 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0879      -0,3%     1,0909        1,0882   -4,3% 
EUR/JPY                   136,38      +0,6%     135,52        136,38   +4,2% 
EUR/GBP                   0,8369      -0,0%     0,8370        0,8369   -0,4% 
GBP/USD                   1,3004      -0,2%     1,3032        1,3003   -3,9% 
USD/JPY                   125,31      +0,9%     124,24        125,33   +8,9% 
USD/KRW                 1.233,73      +0,4%   1.229,24      1.233,73   +3,8% 
USD/CNY                   6,3745      +0,1%     6,3650        6,3745   +0,3% 
USD/CNH                   6,3848      +0,2%     6,3704        6,3852   +0,5% 
USD/HKD                   7,8390      -0,0%     7,8391        7,8389   +0,6% 
AUD/USD                   0,7425      -0,5%     0,7462        0,7426   +2,3% 
NZD/USD                   0,6828      -0,3%     0,6852        0,6828   +0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                42.218,32      -1,3%  42.780,06     42.215,26   -8,7% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  95,84      98,26      -2,5%         -2,42  +29,6% 
Brent/ICE                 100,51     102,78      -2,2%         -2,27  +33,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.944,92   1.946,80      -0,1%         -1,88   +6,3% 
Silber (Spot)              24,78      24,78      -0,0%         -0,00   +6,3% 
Platin (Spot)             986,10     979,05      +0,7%         +7,05   +1,6% 
Kupfer-Future               4,68       4,73      -1,0%         -0,05   +5,0% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2022 03:29 ET (07:29 GMT)