Mit einer wenig veränderten Tendenz dürfte die Wall Street in die Handelswoche starten. Das deutet der Future auf den S&P-500 an. Neben den anhaltenden Sorgen um den wankenden Immobilien-Konzern China Evergrande rücken die steigenden Ölpreise in den Fokus, die auf dem höchsten Stand seit drei Jahren notieren. Laut Analyst Helge Andre Martinsen von DNB Markets wird die Ölnachfrage durch die Umstellung von Gas auf Öl im Laufe dieses Winters zusätzlich angekurbelt. Zudem haben die Analysten von Goldman Sachs ihre Ölpreisprognose für das Jahresende 2021 um zehn auf 90 Dollar pro Barrel erhöht.

Daneben setzen die Anleiherenditen ihren jüngsten Anstieg fort. Zehnjährige US-Anleihen rentieren mit 1,49 Prozent, nach 1,45 Prozent am Freitag. Auslöser für die Aufwärtsbewegung war die Ankündigung der US-Notenbank, voraussichtlich im November mit der Rückführung ihrer Anleihekäufe zu beginnen.

China Evergrande hatte am vergangenen Donnerstag eine Frist für eine fällige Zinszahlung an US-Dollar-Anleihegläubiger zwar verstreichen lassen, gleichwohl gehen viele Marktbeobachter davon aus, dass ein Kollaps des Konzerns außerhalb Chinas nur begrenzten Schaden anrichten wird. Allerdings hatte die China Evergrande New Energy Vehicle Group, die Elektroauto-Tochter des Konzerns, am Wochenende vor finanziellen Engpässen gewarnt. Dies könnte die Lage für China Evergrande weiter verschärfen.

Die Bundestagswahl in Deutschland dürfte dagegen nur wenig Auswirkungen haben. "Für die Märkte bedeutet der Ausgang der Wahl Kontinuität", so Peter Schaffrik, Makro-Stratege bei RBC Capital Markets. "Der finanzpolitische Kurs Deutschlands wird sich innerhalb der Grenzen dessen bewegen, was der Markt für leicht akzeptabel hält."

Für einen Impuls könnte der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für den August sorgen. Hier wird mit einer Zunahme gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent gerechnet. Daneben äußern sich auch mehrere Mitglieder der US-Notenbank.

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September 27, 2021 06:20 ET (10:20 GMT)