Sorgen vor Steuererhöhungen in den USA dürften am Freitag die Wall Street etwas drücken. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen etwas leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Das vom künftigen US-Präsidenten Joe Biden angekündigte Corona-Hilfspaket im Volumen von 1,9 Billionen Dollar löst damit keine Euphorie unter Aktieninvestoren aus. Stattdessen fragen Anleger, wer die Rechnung im Anschluss begleichen wird. "Der Umfang überrascht offensichtlich auf der Oberseite. Mit der Senatsmehrheit könnten Steuererhöhungen mittelfristig kommen und das ist etwas, was der Markt ins Kalkül ziehen muss", sagt Investmentstrategin Wei Li von Blackrock.

Andererseits zeigt der Arbeitsmarkt Zeichen der Schwäche und damit die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung. Am Vortag hatten Daten die höchste Steigerung bei den wöchentlichen Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung in den USA seit Beginn der Pandemie im März 2020 offenbart. "Wenn man so schlechte Daten sieht, muss man sich fragen, ob die vorherrschende Erwartung, dass eine zyklische Erholung eintritt, erschüttert wird", ergänzt Li. Wie es um die Verfassung der US-Konjunktur bestellt ist, könnten Daten belegen, die im Tagesverlauf anstehen - unter anderem der Empire State Manufacturing Index Januar, der Einzelhandelsumsatz Dezember und die Industrieproduktion Dezember.

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January 15, 2021 06:17 ET (11:17 GMT)