Der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, Thomas Gitzel, rechnet erst für das dritte Quartal mit einem Boom der Euroraum-Wirtschaft - "nämlich dann, wenn auch Deutschland und Frankreich die vollen Nachholeffekte einheimsen können", wie er in einem Kommentar zum unerwartet starken Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal schreibt. Die gutlaufende Tourismussaison in den Südländern werde dem Wachstum des gemeinsamen Währungsraumes im Zeitraum Juli bis September darüber hinaus kräftig Beine machen.

Wie es darüber hinaus weitergeht, hängt nach seiner Aussage von zwei Faktoren ab: der weiteren Entwicklung des Virusgeschehens und den Materialproblemen. "Fraglich ist, ob es in Anbetracht der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante zu neuen Eindämmungsmaßnahmen kommt", meint er. Darüber hinaus sei offen, ob sich der Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen im vierten Quartal bessern werde. "Zumindest sind im Bereich von Baumaterial bereits jetzt schon erste Besserungen erkennbar". Das vierte Quartal habe also durchaus Potenzial, doch lasten einige Risiken auf dem Ausblick.

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July 30, 2021 05:29 ET (09:29 GMT)