Nach Meldungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Zielgrößen für die Renditedifferenzen von Euroraum-Staatsanleihen hat, kommt auf EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach Einschätzung der Rabobank am Donnerstag eine ungemütliche Pressekonferenz zu. "Ein Jahr nach ihrem unüberlegten Kommentar, dass die EZB keine Spreads ansteuere, wird sie sich einem Schwall von Fragen danach gegenübersehen, welche Spread-Höhen exakt die EZB anstrebt", schreiben die Analysten in einem Kommentar.

Sie weisen darauf hin, dass sich die Spreads Spaniens und Portugals bereits den zuletzt vor der Euro-Krise verzeichneten Tiefstwerten näherten, ohne dass die EZB den Anteil dieser im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP erworbenen Papiere verändert hätte. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die EZB die Unterstützung für diese Papiere bei Annäherung an die historischen Marken verringert", merken sie an. Sollte das so bleiben, dann könnten auch die Papiere anderer Länder, zum Beispiel Italiens, diesem Beispiel folgen.

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January 20, 2021 05:34 ET (10:34 GMT)