Berenberg-Volkswirt Florian Hense erwartet eine harte Verbalintervention des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Euro-Stärke. "Mit knapp 1,20 US-Dollar hat der Euro noch nicht den Punkt erreicht, ab dem die EZB einschreiten würde", schreibt Hense in seinem Ausblick auf die Ratssitzung am Donnerstag. Aber selbst wenn sich der Euro der Marke von 1,25 nähern würde, wäre das aus seiner Sicht nur ein Fall für die EZB, wenn die Aufwertung das Ergebnis eines größeren US-Fiskalpakets (und eines daraus resultierenden schwächeren Dollar)wäre. Anders wäre die Lage, wenn der Euro wegen positiver konjunktureller Überraschungen im Euroraum aufwerten würde.

Laut Hense ist die EZB derzeit mit Blick auf das erste Quartal zu optimistisch. Zwar stimme er EZB-Präsidentin Christine Lagardes Einschätzung zu, dass die Dezember-Projektionen insgesamt noch valide seien, doch beinhalteten diese für das erste Quartal einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,6 Prozent. Berenberg erwarte ein Minus von 0,6 Prozent.

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January 20, 2021 04:50 ET (09:50 GMT)