VILNIUS (dpa-AFX) - Litauen will der Ukraine nach den schweren russischen Raketenangriffen beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur helfen. Dies sei "genauso wichtig" wie die Lieferung von Waffen, sagte Regierungschefin Ingrida Simonyte laut der Agentur BNS am Donnerstag in Vilnius.

Russland führt seit neun Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach militärischen Rückschlägen setzt Moskau verstärkt auf die Zerstörung der ukrainischen Energieinfrastruktur. "Sie versuchen, den Menschen das Leben schwer zu machen. Natürlich ist dies eine bewusste Taktik Russlands", sagte Simonyte.

Nach Angaben des Energieministeriums hat Litauen bereits Sachmittel im Wert von drei Millionen Euro für die Wiederherstellung der zerstörten Energieinfrastruktur bereitgestellt. Weitere Hilfe im Wert von zwei Millionen Euro soll in Kürze folgen.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda verglich die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur mit der von Sowjetdiktator Josef Stalin 1932 und 1933 gezielt herbeigeführte Hungersnot in der Ukraine - dem sogenannten Holodomor. Der Beschuss von ziviler Infrastruktur ziele auf die ukrainische Bevölkerung, um sie zu demoralisieren und einzuschüchtern, sagte er nach seinem Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Klaus Iohannis in Vilnius./awe/DP/men