BERLIN (dpa-AFX) - Mehr Obst und Gemüse, aber auch mehr Fertiggerichte: Die Corona-Krise ändert die Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher in Deutschland. Das beobachtet jedenfalls die deutsche Ernährungsindustrie. "Wir haben ein verstärktes Bewusstsein, man beschäftigt sich mit dem, was man zu sich nimmt", sagte Stefanie Sabet, Geschäftsführerin beim Branchenverband BVE.

Der eine oder andere habe mehr Zeit zum Kochen, das verstärke den Trend zu nachhaltigen und regional erzeugten Lebensmitteln. Kinderbetreuung, Homeoffice und Unterricht zu Hause machten den Alltag für viele aber auch stressiger. Dadurch gewinnen den Angaben zufolge auch Produkte mit einfacher Zubereitung.

Die Branche stützt sich unter anderem auf einen Vergleich der Umsatzdaten während der ersten Corona-Welle in der Zeit von März bis Mai 2020 mit den gesamten zwölf Monaten davor.

Nach einer Umfrage für die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss beschleunigt die Krise den Wandel in den Branchenunternehmen. Der Druck auf Preise und Margen bleibe, während Trends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung Auftrieb bekämen.

Nach einer BVE-Schätzung stagnierte der Branchenumsatz 2020, vor allem der Export und der Außer-Haus-Markt mit Restaurants und Kantinen litten. 80 Prozent der 188 befragten Betriebe erwarten spätestens 2022 wieder das Vor-Corona-Niveau./bf/DP/mis