BERLIN (dpa-AFX) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach verteidigt die geplante Verlängerung und teilweise Verschärfung der staatlichen Corona-Beschränkungen im Alltagsleben. Anders könnten Fallzahlen vor Weihnachten nicht ausreichend gesenkt werden, "also sind Verlängerung und Verschärfung notwendig", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). Bei der Eindämmung der Pandemie müsse gerade in den Schulen und bei den privaten Treffen mehr erreicht werden. Durchschlagend erfolgreich sei der Teil-Lockdown bisher nicht gewesen. "Die Zahl der Kontakte sollte mit dem Wellenbrecher-Shutdown um 75 Prozent reduziert werden, erreicht wurden schätzungsweise 40 Prozent", sagte Lauterbach.

Zugleich zeigte sich der SPD-Politiker zuversichtlich, dass es im Januar und Februar nicht zu einer gleichzeitigen Welle aus Grippe- und Corona-Erkrankungen kommt. "Wenn die Hygieneregeln gegen das Coronavirus eingehalten werden wird es auch viel weniger Grippeinfektionen geben", sagte Lauterbach. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, wertet die bisherigen Lockdown-Maßnahmen durchaus als Erfolg: "Hätten wir nichts getan, dann hätten wir heute schon 50 000 Neuinfektionen pro Tag", sagte er dem Blatt. "Auch das stabile Plateau ist ein Erfolg, denn davor hatten wir exponentielles Wachstum."/toz/DP/zb