MAGDEBURG (dpa-AFX) - Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Fall einer deutlich verschlechterten Corona-Lage im Herbst und Winter auf eine Maskenpflicht in Innenräumen einstellen. "Klargestellt ist, dass Maskenpflicht in Innenräumen bei einer angespannten Pandemielage die Regel sein soll", sagte Lauterbach nach einer Schaltkonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am Dienstag.

Mehrere Länder hatten im Vorfeld Kritik an geplanten Ausnahmen geübt. Hierbei geht es um den Plan, Menschen von Maskenpflichten in Restaurants oder bei Kultur- und Sportveranstaltungen zu befreien, wenn ihre Impfung nicht älter als drei Monate ist.

Lauterbach sagte: "Nur in Ausnahmefällen soll davon abgewichen werden können." Dadurch werde die Notfall-Regel noch sicherer. "Von einem frisch Geimpften geht selbst dann ein relativ geringes Infektionsrisiko aus, wenn er keine Maske trägt."

Die Länder hätten wichtige Anregungen zu dem Corona-Konzept gegeben, das er mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) vorgeschlagen hatte. Den Wunsch nach einem bundeseinheitlichen Vorgehen begrüße er. Lauterbach rief die Länder auf, die Möglichkeiten des geplanten Infektionsschutzgesetzes zu nutzen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) forderte Lauterbach auf, die "fragwürdigen Ausnahmen" von der Maskenpflicht für frisch Geimpfte und Genesene aus dem Gesetz zu nehmen. Ein Drei-Monats-Impfintervall widerspreche den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. Die Ausnahmen seien etwa in Gaststätten oder bei Sportveranstaltungen auch nicht umsetzbar. Lauterbach müsse den Entwurf in zentralen Punkten ändern - auch gegen mögliche Widerstände aus den Reihen der FDP. "Bislang ist die Kommunikation der Bundesregierung leider desaströs."/bw/wee/DP/jha