Frankfurt (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess sieht trotz einer wieder anziehenden Nachfrage noch keine Anzeichen einer flächendeckenden Genesung.

"Auch wenn wir in einzelnen Märkten eine leichte Belebung sehen, ist eine Erholung auf breiter Front weiter nicht in Sicht", sagte Lanxess-Vorstandschef Matthias Zachert am Freitag. Der Umsatz ging im zweiten Quartal wegen sinkender Verkaufspreise um 5,6 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro zurück. Für das Schlussquartal erwarte der Konzern saisonbedingt eine gedämpftere Entwicklung. An seiner Jahresprognose hält der Konzern fest und erwartet weiter einen Ergebnisanstieg von zehn bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 512 Millionen Euro.

Wie bereits am 17. Juli bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen bekannntgegeben, rechnet Lanxess für das dritte Quartal unverändert mit einem bereinigten Ergebnis nahe bei oder bis zu dem Niveau des zweiten Quartals. Das Kölner Unternehmen bestätigte seine Angaben zum Betriebsgewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen, der im zweiten Vierteljahr um 69 Prozent auf 181 Millionen Euro nach oben schnellte. Lanxess führte den deutlichen Zuwachs auf sein Sparprogramm zurück, außerdem sei das Unternehmen nach dem Lagerabbau der Kunden im Vorjahr wieder besser ausgelastet.

Die Chemiebranche hatte lange unter schwacher Nachfrage und hohen Produktionskosten gelitten. Auch andere Konzerne reagierten mit Sparprogrammen. Evonik hatte etwa den Abbau von 2000 Stellen angekündigt, auch BASF will Stellen streichen, ebenso wie Covestro. Inzwischen hellen sich die Aussichten für die Chemieindustrie aber wieder auf. Der Branchenverband VCI erwartet in diesem Jahr einen Anstieg der Produktion um 3,5 Prozent und ein Plus beim Branchenumsatz von 1,5 Prozent.

(Bericht von Philipp Krach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)