FRANKFURT (dpa-AFX) - Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) sind laut Insidern offen für eine Verlängerung der Corona-Anleihekäufe um ein Jahr. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf Notenbankvertreter. Die Notenbank würde dann ihr Pandemie-Kaufprogramm PEPP bis Mitte 2022 fortsetzen. "Mehrere Mitglieder", auch solche, die eigentlich für eine Verlängerung um sechs Monate sind, seien bereit, einer Verlängerung um zwölf Monaten zuzustimmen. PEPP hat derzeit ein Volumen von 1,35 Billionen Euro und eine Laufzeit bis Mitte 2021.

Laut der Agentur gibt es aber auch Widerstand gegen eine Verlängerung bis Mitte 2022. Dies würde Voraussagen über die wirtschaftliche Entwicklung nach der Pandemie erfordern, werden Gegner der Verlängerung zitiert. So könnte sich die Wirtschaft rascher erholen als erwartet. Es dürfte für EZB-Präsidentin Christine Lagarde schwierig werden, eine einheitliche Linie zu finden, heißt es in dem Bericht. Die EZB wollte sich zu der Meldung nicht äußern.

An den Finanzmärkten wird bisher überwiegend eine Verlängerung von PEPP um sechs Monate erwartet. Laut einer Bloomberg-Umfrage dürfte die Notenbank ihr Programm um 500 Milliarden Euro auf dann 1,85 Billionen Euro ausweiten. Die Notenbank wird ihre Entscheidungen am kommenden Donnerstag veröffentlichen. Die Finanzmärkte reagierten kaum./jsl/bgf/jha/