LEIPZIG (dpa-AFX) - Der Virologe Alexander Kekulé plädiert dafür, die Impfpflicht für Klinik- und Pflegepersonal zu verschieben. Für die sich ausbreitende Omikron-Welle komme die Impfpflicht im März viel zu spät, sagte Kekulé am Donnerstag MDR Aktuell. Wenn die Politik im November gehandelt hätte, wäre die Wirkung rechtzeitig gekommen. Es zeige sich immer deutlicher, dass die Omikron-Variante leichtere Verläufe bei Infektionen auslöse. "Das macht keine Überlastung der Intensivstationen." Das Hauptproblem seien nun viele leichtere Fälle, bei denen zu diskutieren sei, ob sie überhaupt alle ins Krankenhaus müssten. Deshalb sollte seiner Meinung nach geprüft werden, ob die Impfpflicht für Personal zum richtigen Zeitpunkt komme. Er wäre dafür, die Übergangsfrist zu verändern. Gekippt werden sollte die Impfpflicht für Berufstätige in Kliniken und Pflegeeinrichtungen aber nicht. "Ich finde, man darf und soll das von diesen Menschen abverlangen." Die Impfungen sollten spätestens wirksam sein, wenn die nächste größere Corona-Welle komme - er erwarte sie im Herbst./rot/DP/he