Die von Reuters befragten Analysten hatten für Juli einen Rückgang des BIP um 0,1% gegenüber Juni prognostiziert. Nach Angaben von Statistics Canada konnte das Wachstum in den güterproduzierenden Branchen den ersten Rückgang in den dienstleistungsproduzierenden Branchen seit Januar mehr als ausgleichen.

Die Förderung von Ölsand stieg im Juli um 5,1% und glich damit die Rückgänge der vergangenen zwei Monate teilweise aus. Der kanadische Agrarsektor trug ebenfalls zum Wirtschaftswachstum bei. Die pflanzliche Produktion stieg um 7,2%, vor allem bei Weizen und anderen Getreidesorten.

Die Nachfrage nach kanadischem Weizen ist seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, den Russland als militärische Sonderoperation bezeichnet, gestiegen und hat zu einem Anstieg der Exportmengen beigetragen.

Der Einzelhandelssektor ist im Juli stark geschrumpft und fiel auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021, angeführt von einem Rückgang der Produktion an Tankstellen um 7,1%, so Statscan.

Dennoch dürfte sich der Rückgang im Einzelhandel im August umkehren, so Statscan in seiner Schnellschätzung.

Das Beherbergungs- und Gaststättengewerbe verzeichnete im Juli ebenfalls einen Rückgang, den ersten seit Januar, was auf eine geringere Aktivität in Bars und Restaurants zurückzuführen ist.

Der kanadische Dollar wurde 0,7% niedriger bei 1,3695 zum Dollar oder 73,02 US-Cents gehandelt und gab damit einen Großteil seiner Gewinne vom Vortag wieder ab.