BERLIN (dpa-AFX) - Das millionenfache Töten männlicher Küken in der deutschen Legehennenhaltung soll ab Anfang 2022 verboten sein. Das sehen Gesetzespläne von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) vor, die das Kabinett am Mittwoch (9.30) auf den Weg bringen soll. Dann sollen Verfahren auf breiter Front einsetzbar sein, um das Geschlecht im Ei zu erkennen und männliche Küken gar nicht erst schlüpfen zu lassen. Ab Anfang 2024 sollen dafür nur noch Methoden erlaubt sein, die zu einem früheren Zeitpunkt beim Brüten der Eier funktionieren. Das soll Schmerzen für das Embryo vermeiden.

In Deutschland werden jährlich rund 45 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen routinemäßig getötet, weil sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen. Tierschützer kritisieren das seit Jahren. Das Bundesverwaltungsgericht hatte 2019 entschieden, dass Tierschutzbelange schwerer wiegen als wirtschaftliche Interessen und erklärte die Praxis nur noch für eine Übergangszeit für zulässig.

In Berlin beginnt am Mittwoch ein digitales Konferenzprogramm zur Agrarmesse Grüne Woche, da der traditionelle Branchentreff in den Hallen unter dem Funkturm wegen der Corona-Pandemie ausfällt. In einer Eröffnungs-Pressekonferenz (9.00) äußern sich der Bauernverband und die Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie zur Branchenlage./sam/bf/DP/he