In der 10.46 Uhr gesendeten Meldung muss es im 2. Satz des 1. Absatzes richtig heißen: "Die Vorschläge umfassen nach Angaben des Bankenverbandes einen Ausbau des steuerlichen Verlustrücktrags (NICHT: Verlustvortrags)...".

Ebenso im 1. Satz des 5. Absatzes: "Der Bankenverband betonte, der steuerliche Verlustrücktrag (NICHT: Verlustvortrags) sollte ausgebaut werden...".

Der Bankenverband hat seine Angaben berichtigt. Es folgt eine korrigierte Version der Meldung:


   Banken schlagen Maßnahmen für Aufschwung nach Corona vor 

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat vor dem Hintergrund der Corona-Krise fünf wirtschaftspolitische Vorschläge vorgelegt, um "die gewaltigen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft besser in den Griff zu bekommen". Die Vorschläge umfassen nach Angaben des Bankenverbandes einen Ausbau des steuerlichen Verlustrücktrags, das Vorantreiben der europäischen Kapitalmarktunion, mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, eine geänderte Förderpolitik und mehr Handlungsspielräume für die Banken bei der Kreditvergabe.

Aus Sicht der privaten Banken sei die deutliche Erholung der Konjunktur zwar durch den zweiten Lockdown ins Stocken geraten, doch es gebe Licht am Ende des Tunnels. "Die Unsicherheiten für 2021 sind groß. Aber wir sehen gute Chancen, dass der Wirtschaftsmotor nächstes Jahr wieder anspringt und die Erholung erneut an Fahrt gewinnt", sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig aus Anlass eines virtuellen Pressegesprächs.

Das rasche Eingreifen der Politik habe die schlimmsten wirtschaftlichen Schäden der Corona-Krise verhindert. "Doch jetzt kommt es darauf an, die richtigen wirtschaftspolitischen Impulse zu setzen, um die gesunden Unternehmen für die Zukunft zu stärken", betonte Ossig. Eine der größten Herausforderungen des kommenden Jahres sei es daher, die Verschuldung im Blick zu behalten.

Denn klar sei auch, dass die nächsten Monate für einen Teil der Unternehmen zur Belastungsprobe würden. Es werde Insolvenzen sowie Kreditausfälle geben. "Beides haben die Banken im Blick - und es ist für uns verkraftbar", erklärte er. Man dürfe sich nicht von den derzeit historisch niedrigen Insolvenzzahlen täuschen lassen. "Sie werden im Jahresverlauf 2021 deutlich ansteigen", sagte Ossig. "Wir sind noch nicht über den Berg." Es bringe nichts, bei den staatlichen Hilfen weiter auf das "Prinzip Gießkanne" zu setzen - es müssten gezielt Investitionen in Zukunftstechnologien fließen.

Der Bankenverband betonte, der steuerliche Verlustrücktrag sollte ausgebaut werden, um gezielt die Eigenkapitalbasis derjenigen Unternehmen zu stärken, die in den vergangenen Jahren erfolgreich gewirtschaftet hätten und nun "Luft zum Investieren" brauchten. Die Kapitalmarktunion müsse weiter vorangebracht werden, um den Zugang erfolgreicher europäischer Unternehmen zu mehr Eigenkapital zu erleichtern. Die Investitionen für Forschung und Entwicklung müssten jetzt hochgefahren werden, nötig seien eine steuerliche Förderung und vorteilhafte Finanzierungsbedingungen.

Die Förderpolitik sollte nach den Vorschlägen der Banken zudem angepasst werden, um gezielt Investitionen in Zukunftstechnologien und den Umbau der Wirtschaft zu unterstützen. Da man nicht nur auf öffentliche Mittel setzen solle, müssten auch die Handlungsspielräume der Banken bei der Kreditvergabe erhöht werden. "Die Finanzierung des Aufschwungs darf nicht an regulatorischen Hindernissen und Auflagen scheitern", mahnte der Bankenverband.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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November 30, 2020 05:39 ET (10:39 GMT)