Offizielle Daten des Finanzministeriums (MOF) zeigten am Montag einen Einbruch im Jahresvergleich um 4,9 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten zwar nur mit einem Rückgang von 2,4 Prozent gerechnet. Dennoch deuten die Zahlen daraufhin, dass der Druck auf die Wirtschaft in Folge der Pandemie allmählich geringer wird. In den sechs Monaten zuvor waren die Exporte der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft aufgrund der Virus-Krise noch jeweils prozentual zweistellig eingebrochen - allein im August um 14,8 Prozent.

Ökonomen äußerten sich vorsichtig optimistisch. "Die Netto-Exporte werden das Wachstum in den kommenden Quartalen unterstützen, nachdem sie im zweiten Quartal drei Prozentpunkte vom Wachstum des Bruttoinlandsprodukts weggenommen haben", sagte Marcel Thieliant, Volkswirt bei Capital Economics.

Die Ausfuhren in die USA nahmen im September leicht um 0,7 Prozent zu. Das ist der erste Anstieg seit 14 Monaten. Dazu trug insbesondere die Nachfrage nach elektrischen Maschinen und Autos bei. Die Exporte nach China, dem größten Handelspartner Japans, nahmen um 14 Prozent zu. Das ist der stärkste Zuwachs seit Januar 2018. Dagegen sanken die Exporte nach Asien insgesamt um zwei Prozent.

Auch die Importe fielen im Jahresvergleich im September um 17,2 Prozent, verglichen mit der mittleren Schätzung der Ökonomen von 21,4 Prozent. Damit lag der Handelsüberschuss bei umgerechnet 5,46 Milliarden Euro. Japan hat infolge der schwindenden Nachfrage durch die Coronavirus-Pandemie mit der schlimmsten Rezession seit der Nachkriegszeit zu kämpfen. Es wird erwartet, dass die Erholung der Wirtschaft nur langsam voranschreiten wird, da die Unternehmen angesichts der weltweit wieder steigenden Infektionszahlen weiterhin mit schwierigen globalen Bedingungen konfrontiert sind.