JPMorgan stärkt Zahlungsverkehrsgeschäft mit dem Kauf von Renovite

JPMorgan hat den Kauf des US-Unternehmens Renovite Technologies abgeschlossen, um sein Zahlungsabwicklungsgeschäft auszubauen und Marktanteile in einer lukrativen Branche zu gewinnen, in der die großen Banken einem harten Wettbewerb durch Fintech-Unternehmen ausgesetzt sind.

Die finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Renovite, das sowohl in Indien als auch in Großbritannien vertreten ist, bietet Cloud-native Technologie zur Optimierung der Zahlungsabwicklung durch eine breite Palette von Produkten an und beschäftigt rund 140 Mitarbeiter, davon etwa 125 Ingenieure.

"Diese Übernahme wird uns dabei helfen, unser Ziel zu erreichen, die Zahlungsabwicklungsplattform der nächsten Generation weltweit zu entwickeln", sagte Max Neukirchen, Global Head of Payments & Commerce Solutions bei JPMorgan.

Der Gründer und Geschäftsführer von Renovite, Viren Rana, bezeichnete die Zahlungsabteilung von JPMorgan als "natürliche Heimat" für die Mitarbeiter und die Technologie des Unternehmens.

Durch die Übernahme erhält JPMorgan eine breitere und effizientere Zahlungsplattform, die Kunden, die Kredit- und Debitkartentransaktionen auf der ganzen Welt abwickeln, mehr Zahlungsmöglichkeiten bietet.

Sie wird JPMorgan auch dabei helfen, mit Fintech-Herausforderern wie Stripe und Adyen zu konkurrieren, die im Bereich der digitalen Zahlungstechnologie führend sind.

JPMorgan hat im Januar erklärt, dass das Unternehmen im Jahr 2022 mehr als 12 Milliarden Dollar für Technologie ausgeben wird. Dabei setzt es auf Cloud und moderne technische Verfahren sowie auf KI und maschinelles Lernen, um sein digitales Angebot zu stärken.

Die Übernahme von Renovite folgt auf den Kauf eines 49%igen Anteils an dem in Athen ansässigen Zahlungsverkehrsunternehmen Viva Wallet zu Beginn dieses Jahres sowie auf den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der Zahlungsverkehrssparte des deutschen Automobilriesen Volkswagen im Vorfeld der geplanten Einführung einer Fahrzeugtechnologie, mit der Autofahrer automatisch für Kraftstoff oder Mautgebühren bezahlen können.

Die Wall Street Bank war in den letzten 18 Monaten auf einer Akquisitionsreise und hat im letzten Jahr etwa 30 Deals getätigt, darunter den Kauf des britischen digitalen Vermögensverwalters Nutmeg und des US-amerikanischen Anbieters von ESG-Kennzahlen OpenInvest.