Der Anteil notleidender Darlehen am Gesamtbestand ausstehender Kredite sank im November auf 1,70 Prozent, wie der italienische Bankenverband ABI am Dienstag mitteilte. Das ist auf Nettowertbasis das niedrigste Niveau seit Juli 2010. Im Oktober waren es noch 1,78 Prozent. Der Verband war zuletzt davon ausgegangen, dass Italiens Geldhäuser in den nächsten Jahren ihre Problemkredite um jährlich 15 Milliarden Euro verringern werden. Die ABI-Zahlen sind allerdings nicht direkt mit den Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) vergleichbar, nach denen der Anteil der faulen Kredite bei Italiens Instituten zuletzt deutlich höher lag.

Die Wackeldarlehen in den Bankbilanzen sind eine Hinterlassenschaft der Wirtschaftskrise und der anschließenden jahrelangen Wirtschaftsflaute im Land. Sie gelten als Bremsklotz für die Konjunktur, da sie Institute bei der Vergabe von Neukrediten tendenziell zurückhaltender agieren lassen. Zuletzt war Italiens Wirtschaft nur im Schneckentempo gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal nur um 0,1 Prozent. Dabei erwiesen sich die Verbraucher als Konjunkturstütze. Dagegen sanken die Investitionen und auch die Exporte gingen zurück.