TEL AVIV (dpa-AFX) - Kurz vor dem Exportbeginn von Gas nach Ägypten hat ein israelisches Gericht den Stopp von Arbeiten am Gasfeld Leviathan im Mittelmeer aufgehoben. Das Bezirksgericht in Jerusalem verwies in seiner Entscheidung am Donnerstag auf Regierungsvertreter, die die Gefahr von austretenden giftigen Gasen für die Gesundheit als sehr gering eingestuft hätten. Entsprechende Vorgaben würden das Risiko weiter senken. Daher dürften die Arbeiten wie geplant weitergehen. Am Donnerstagnachmittag solle allerdings eine weitere Petition gegen Arbeiten am Gasfeld angehört werden.

Hintergrund des vorübergehenden Arbeitsstopps von Dienstagabend an war eine Petition von Kommunen nahe der Küste wegen der Furcht vor giftigen Gasen gewesen, die bei den anstehenden Arbeiten zur Gasförderung austreten sollen. Erst am Montag hatte Israels Energieminister Juval Steinitz den Export von Erdgas ins Nachbarland Ägypten genehmigt.

Die Teilhaber der Gas-Plattform begrüßten die aktuelle Entscheidung des Gerichts. Das Projekt werde von staatlicher Seite streng überwacht, hieß es in einer Stellungnahme. Das natürliche Gas werde die Luftqualität in Israel verbessern, da es Kohle zur Energieerzeugung ersetzen werde.

Steinitz hatte am Montag nach Angaben seines Büros betont: "Israel wird zum ersten Mal in seiner Geschichte zum Energie-Exporteur und wichtiger Partner auf dem regionalen Energiemarkt." Medienberichten zufolge sollte der Export in zwei Wochen beginnen - fast ein Jahrzehnt nach der Entdeckung des Leviathan-Feldes, Israels größtem Erdgasvorkommen im Mittelmeer. Kurz nach Beginn der Gasförderung sind auch Exporte nach Jordanien geplant.

Leviathan liegt rund 130 Kilometer westlich der Hafenstadt Haifa, in etwa 1700 Meter Meerestiefe. Die Bohranlage mit Plattform liegt zehn Kilometer vor Israels Küste. Teilhaber neben dem US-Unternehmen Noble Energy sind die israelischen Unternehmen Delek und Ratio Oil Exploration./jak/DP/fba