DÜSSELDORF (dpa-AFX) - In Nordrhein-Westfalen hat sich die Inflation im Juni abgeschwächt. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 7,5 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 8,1 Prozent gelegen, nachdem sie vier Monate in Folge gestiegen war.

Im Monatsvergleich meldete das Statistische Landesamt einen Rückgang der Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets seien die Preise bei der sogenannten kombinierten Personenbeförderung im Vergleich zum Vormonat um 69 Prozent und im Jahresvergleich um 68,4 Prozent gesunken, hieß es in der Mitteilung.

Stärkster Treiber der allgemeinen Teuerung waren auch im Juni die Kosten für Energie. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Preise für Haushaltsenergien nach Angaben der Statistiker um 42,3 Prozent und die Preise für Kraftstoffe um 33,1 Prozent.

Am Nachmittag werden die Preisdaten für Deutschland erwartet. Hier wird von Volkswirten im Schnitt mit einer unveränderten Inflationsrate von 7,9 Prozent gerechnet. Nachdem bekannt wurde, dass die Teuerung in NRW gesunken war, ist der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future kräftig gestiegen. Am Devisenmarkt ist der Kurs des Euro leicht gesunken.

Nach Einschätzung von Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) dürfte "der Hochpunkt der Inflation in Deutschland überschritten worden sein". Sie verwiesen auch auf die Benzinpreise, die im Juni unter anderem dank des Tankrabatts gesunken seien. Außerdem wirke ein Basiseffekt dämpfend auf die Jahresrate. "Die NRW-Daten signalisieren dies bereits", hieß es in der Analyse der Helaba./jkr/jha/