Seit Anfang 2023 ist es schwierig, mit den "Big Seven" Schritt zu halten, die den Ton an den US-Finanzmärkten angeben und weltweit die Richtung weisen. Doch mitten in dieser Euphorie zeigten die Small Caps im letzten Sommer erste ermutigende Anzeichen eines Aufwärtstrends. Sie boten höhere Liquidität, positive Gewinnentwicklungen und attraktive Einstiegspunkte aufgrund ihre Unterbewertung. Eigentlich hätten sie, wenn man der Geschichte glauben schenkt, vom allgemeinen Aufwärtstrend profitieren sollen.

Doch die Realität sah anders aus: In den USA wurden sie von den Giganten regelrecht überrollt, die die geballte Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zogen. Seit Beginn des Jahres 2023 legte der Russell 2000 nur um 14% zu, während sich der Nasdaq einen Anstieg um fast 64% gönnte.

Der Unterschied ist auch seit Jahresbeginn deutlich: Der führende US-Index legte über 8% zu, während der Small Cap-Index Russell 2000 stagnierte.

In Europa konnten die Small Caps dem amerikanischen Trend nichts entgegensetzen: In Deutschland gewann der SDAX seit Januar 2023 14% dazu, verlor aber seit Anfang 2024 fast 2%. Der DAX stieg seit letztem Jahr um 25% und kletterte seit Januar um 4% nach oben.

In Frankreich ist die Schwäche der Small Caps noch eklatanter: Der CAC 40 legte seit Januar 2023 über 20% zu und in diesem Jahr um 5%, während der CAC Small seit 2023 3% verlor und dieses Jahr auf der Stelle tritt.

Auf beiden Seiten des Atlantiks leiden die Small Caps weiterhin unter den anhaltend hohen Zinsen (aufgrund ihrer höheren Verschuldung) und einem unsicheren Wirtschaftsumfeld (aufgrund ihrer Konjunkturabhängigkeit). Da sie weniger in den zuletzt boomenden Sektoren wie Technologie, Luxus, Banken und Rohstoffe vertreten sind, verpassten sie auch die jüngsten Rallyes. Obwohl viele Fondsmanager für 2024 einen Aufschwung der Small Caps vorhersagten, scheint Geduld gefragt, bis sich diese Prophezeiung erfüllt.