Das Board von Anadarko sprach sich am Montag für die höhere Offerte von Konkurrent Occidental Petroleum aus - und damit gegen den bisherigen Favoriten Chevron. Chevron hat nun bis Freitag Zeit, sein Angebot zu erhöhen oder sich zurückzuziehen. Ein Sprecher wollte sich zum weiteren Vorgehen des Ölkonzerns nicht äußern.

Zunächst sollte Chevron den Zuschlag für Anadarko bekommen. 33 Milliarden Dollar wollte der Ölkonzern für den Ölförderer auf den Tisch legen. Occidental zog knapp zwei Wochen später nach und bot 38 Milliarden Dollar. Occidental-Chefin Vicki Hollub gewann das Board von Anadarko schließlich für sich, indem sie die Barkomponente erhöhte und sich die Unterstützung von Starinvestor Warren Buffett sicherte. Die höhere Barofferte bedeutet auch, dass Occidental nicht auf die Zustimmung seiner Aktionäre angewiesen ist. Einige Investoren kündigten ihren Widerstand gegen das Vorhaben an. Zu ihnen gehört Insidern zufolge auch ein weiterer Starinvestor, Carl Icahn. Demzufolge hat Icahn einen Anteil an Occidental aufgebaut, um die Anadarko-Übernahme anfechten zu können.

Es wäre der größte Deal in der Branche seit der Übernahme des Gasspezialisten BG Group durch den Öl-Riesen Royal Dutch Shell im Jahr 2016. Der Anadarko-Käufer würde sich einen größeren Zugang zum Permischen Becken im US-Bundesstaat Texas verschaffen. Dort liegen große Mengen Schieferöl, das mit Hilfe der umstrittenen Fracking-Methode gewonnen wird.