Von Andreas Kißler

MÜNCHEN/BERLIN (Dow Jones)--Die Geschäfte der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer sind im Juli nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung besser gelaufen als im Vormonat. Der Ifo-Indikator zur Geschäftslage stieg auf plus 56,8 Punkte, nach plus 44,9 im Juni. Das sei der beste Wert seit Juli 2018, teilte das Institut mit. Die Erwartungen stiegen leicht auf plus 6,3 Punkte, nach plus 3,6 im Juni. "Die Nachfrage in Asien und den USA ist weiter sehr stark, das Vorkrisenniveau ist in Reichweite. In Europa sind wir hingegen ein ganzes Stück davon entfernt", sagte Ifo-Industrieökonom Oliver Falck.

83,4 Prozent der Unternehmen spürten im Juli laut den Angaben einen Mangel an Vorprodukten, nach 64,7 im April. Das sei der höchste Wert seit dem Jahr 1991. "Die Automobilhersteller und ihre Zulieferer sind vom Mangel bei Vorproduktion betroffen. Dies führt zu Produktionsstillständen. Insbesondere die Engpässe bei den Halbleitern werden wohl noch eine Weile anhalten", erklärte Falck. Die Zulieferer füllten deshalb ihre Lager bewusst. Die Bestände fertiger Pkw bei den Herstellern seien hingegen gering.

Erstmals seit Dezember 2018 wollten die Autobauer ihren Personalbestand ausweiten. Der Indikator stieg auf plus 5,2 Punkte, nach minus 19,3 im Juni. Die Nachfrage nach Autos habe im Juli leicht zugenommen: Der Indikator stieg auf plus 27,5 Punkte, nach plus 16,8 im Juni. Der Auftragsbestand sei im Vergleich zum Vormonat leicht gewachsen. Der Wert stieg auf plus 53,7 Punkte, von plus 42,1. Die Kapazitätsauslastung bleibe auf Vorkrisenniveau. Im Juli gaben die befragten Unternehmen eine Auslastung von 84,7 Prozent an. Im April 2020 lag der historische Tiefpunkt laut den Angaben bei 44,1 Prozent.

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August 03, 2021 02:08 ET (06:08 GMT)