Das Barometer für die Exporterwartungen legte um 1,5 auf 4,5 Punkte zu, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. "Die deutsche Industrie bleibt aber vorsichtig", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest dazu. "Logistikprobleme stellen weiterhin eine große Belastung dar." Eine große Dynamik bei den Ausfuhren zeichne sich daher im Moment nicht ab.

Nach zuletzt sehr pessimistischen Einschätzungen haben sich die Exportaussichten in der Automobilindustrie - die etwa unter einem Mangel an Mikrochips leidet - wieder erholt. Dennoch rechnen die Hersteller im Moment mit keinen größeren Zuwächsen bei den Auslandsumsätzen. Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen erwarten weiterhin kontinuierliche Exportzuwächse. "Im Maschinenbau herrscht vorsichtiger Optimismus mit Blick auf das Auslandsgeschäft", so Fuest. Die Nahrungsmittelhersteller rechnen mit leichten Rückgängen bei den Exporten in den kommenden drei Monaten, ebenso die Textilindustrie.

Von der Bundesbank befragte Industrieunternehmen gehen wegen des Ukraine-Kriegs davon aus, dass die Produktionsverluste im laufenden zweiten Quartal zunehmen und zugleich der Höhepunkt der Probleme in den Lieferketten erreicht wird. Danach dürften die Produktionsverluste nach und nach abklingen. "Allerdings erwarten die Unternehmen selbst im Jahr 2024 noch merkliche Produktionsverluste durch Lieferengpässe", so die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Neben dem Krieg belasten auch die rigorosen Lockdowns in China, von wo Deutschland zuletzt rund 15 Prozent seiner importierten Vorprodukte bezog. Dort stauen sich etwa vor dem riesigen Handelshafen Shanghai die Containerschiffe, nachdem die Metropole in einen wochenlangen Corona-Lockdown geschickt wurde.