Das entsprechende Barometer fiel um 0,7 auf 103,6 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner monatlichen Konjunkturumfrage unter rund 9000 Betrieben mitteilte. "Gleichwohl befindet sich der Arbeitsmarkt weiter auf Erholungskurs", kommentierte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe die Entwicklung.

Im Verarbeitenden Gewerbe blieb das Beschäftigungsbarometer nahezu konstant. "Die Lieferprobleme bei Rohstoffen und Vorprodukten schlagen sich noch nicht in der Beschäftigungspolitik der Unternehmen nieder", sagte Wohlrabe dazu. Die Industrie sitzt zwar auf einem wachsenden Berg von Aufträgen, kann diese aber wegen des Mangels an wichtigen Vorprodukten wie Halbleitern nicht wie gewohnt abarbeiten.

Bei den Dienstleistern ist der Indikator im Oktober gefallen. Das Gastgewerbe sucht hingegen weiterhin neue Mitarbeiter. Gleiches gilt für die Personalagenturen. "Im Handel möchten die Unternehmen die Personalplanung verstärken", sagte Wohlrabe. Auch im Bauhauptgewerbe werden weiterhin neue Mitarbeiter gesucht, wenn auch weniger intensiv als im Vormonat.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland war im September auf 2,46 Millionen gesunken. Auch die Zahl der Kurzarbeitenden fiel zuletzt spürbar. Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht an diesem Donnerstag die Oktober-Daten. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten, dass die Zahl der Arbeitslosen - um jahreszeitliche Schwankungen bereinigt - von September auf Oktober um weitere 20.000 zurückgegangen ist.

Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte sich nach Prognose der führenden Wirtschaftsinstitute schrittweise bessern. So soll die Zahl der Erwerbstätigen im kommenden Jahr mit knapp 45,4 Millionen wieder über dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise liegen und 2023 nochmals um fast 400.000 steigen. Die Arbeitslosenzahl soll bis dahin auf durchschnittlich 2,356 Millionen sinken, was aber immer noch rund 89.000 mehr wären als 2019.