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Im Megatrend Mobilität haben sich die Drohnen zu Überfliegern entwickelt. Ob für die innerstädtische Passagierbeförderung, als fliegende Roboter in der Katastrophenhilfe oder als Lieferdienst für den Transport von Konsumgütern oder medizinischen Geräten - der Markt mit unbemannten Drohnen für die zivile Nutzung ist längst ein Milliardengeschäft.

Auf 2,9 Mrd. EUR taxiert der Statista Consumer Market Outlook den weltweiten Umsatz mit privaten Drohnen für das Jahr 2021. Damit stagniert der Markt coronabedingt auf dem Vorjahresniveau. Aber schon ab dem kommenden Jahr soll es wieder aufwärts gehen. Für das Jahr 2025 rechnen die Analystenschätzungen mit mehr als 3,8 Mrd. EUR Umsatz. Bei den kommerziell genutzten Drohnen erwarten Branchenstudien, dass der Umsatz auf globaler Ebene zwischen 2021 und 2026 jährlich um 16 % auf ein Gesamtvolumen von 58,4 Mrd. USUSD wachsen wird. Mit einem Anteil von knapp einem Drittel der globalen Erlöse wird die asiatisch-pazifische Region zum geographisch größten Absatzmarkt.

Nach Erhebungen des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sind in Deutschland mehr als 400.000 Drohnen im Umlauf. Davon werden 385.000 Drohnen privat genutzt. Während dieses Marktsegment zunehmend gesättigt ist, steigt die Zahl der kommerziell genutzten Drohnen kontinuierlich an. Seit 2019 legte sie um 138 % auf 45.200 Drohnen zu. Diese Flugobjekte werden zur Inspektion von Brücken oder von Feuerwehren und Landwirten eingesetzt. Private Drohnen werden in erster Linie für Foto- und Videoaufnahmen genutzt.

Im Ranking der größten kommerziellen Drohnenmärkte belegt Deutschland nach den USA, China und Japan den vierten Platz. Der deutsche Drohnenmarkt ist dem BDL zufolge 840 Mio. EUR groß. Dabei entfallen 738 Mio. EUR auf den kommerziellen und 102 Mio. EUR auf den privaten Drohnenmarkt. Der Gesamtumsatz wird sich der Prognose zufolge in den kommenden vier Jahren annähernd verdoppeln.

Frequentis liefert die digitalen Kommunikationslösungen

Mit einem Jahresumsatz von 299 Mio. EUR in 2020 ist Frequentis einer der weltweit führenden Spezialisten für sicherheitskritische Informations- und Kommunikationssysteme. Zu den mehr als 500 Kunden von Frequentis in rund 150 Ländern zählen zum einen zivile und militärische Flugsicherungen, zum anderen Bahn, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und das maritime Transportwesen. "Weltweit gibt es neben Frequentis keine weitere Firma in dieser Größe, die sich ausschließlich auf Leitzentralen in sicherheitskritischen Bereichen konzentriert", sagt der Vorstandsvorsitzende Norbert Haslacher. Die langfristige Stabilität bei der Umsatzentwicklung manifestiert sich darin, dass etwa 90 % aller Aufträge auf Geschäften mit globalen Bestandskunden basieren. Rund 70 % der Erlöse erzielt Frequentis im Unternehmensbereich Air Traffic Control. Darunter befinden sich auch einige Auftraggeber aus dem militärischen Bereich. Aufgrund der hohen regulatorischen Hürden für Zulieferer und des oligopolistischen Wettbewerbsumfelds prägen hohe Markteintrittsbarrieren dieses Geschäftsfeld.

Die Entwicklung, Installation und Wartung von Hardware und Software für die Luftüberwachung des zivilen und militärischen Luftverkehrs von Drohnen ist ein neues Geschäftsfeld, in dem sich Frequentis mit erfolgreichen Aufträgen frühzeitig eine führende Position in Europa erarbeitet hat. Für die Integration von Drohnen in Informationssysteme für das Flugmanagement hat Frequentis die digitale Plattform MosaiX SWIM entwickelt, welche Daten zu Flugplänen und der Flugüberwachung von Lufträumen integriert. An MosaiX SWIM angeschlossen ist auch ein System zur Krisenprävention, welches in Echtzeit das unkontrollierte Eindringen von Drohnen in Lufträume identifiziert und analysiert.

Die wachsende Bedeutung der Frequentis-Technologie für die Steuerung des Drohnen-Luftverkehrs zeigt sich auch in der Beteiligung des Unternehmens an dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Projekt FALKE. Neben der Frequentis-Gruppe sind die Bundespolizei, die Deutsche Flugsicherung, die Deutsche Lufthansa, der Hamburg Airport, die Hensoldt-Gruppe und die Professur für Elektrische Messtechnik der Helmut-Schmidt-Universita¨t (HSU) Hamburg als Partner am Projektkonsortium beteiligt. Dabei geht es um die Entwicklung eines im Flughafenumfeld erprobten Abwehrsystems für illegal operierende Drohnen, welche in den Luftraum am Flughafen eindringen. Am Beispiel des Flughafen Hamburgs entwickeln und demonstrieren die Partner ein technisches und organisatorisches Gesamtkonzept zur Abwehr von illegal operierenden Drohnen, das sich dann auch auf andere Airports übertragen lässt. Im Rahmen des Projekts steuert Frequentis die notwendigen Hardwarekomponenten und Software für die zugrundeliegenden Kommunikationsströme bei, während die Hensoldt-Gruppe die Sensoren, Effektoren und Abwehrdrohnen liefert. Ein erster Feldversuch fand im Juni 2021 in der Nähe von Ulm statt.

Das skandinavische Leuchtturmprojekt

Der internationale Einstieg in das cloudbasierte Management des Drohnen-Flugverkehrs gelang Frequentis mit einem Pilotprojekt in Norwegen. Anfang 2020 erhielt Frequentis den Zuschlag von der norwegischen Flugsicherungsbehörde Avinor ANS, insgesamt 18 Flughäfen des Landes mit einer UTM-Systemlösung auszustatten. Die Aufgabenstellung für das Projekt sieht vor, die sichere und effiziente Integration von Drohnen in den kontrollierten Luftraum für bemannte zivile und militärische Flüge mit deren strikten Sicherheitsrichtlinien zu unterstützen.

Mit dem Avinor-Projekt hat sich Frequentis innerhalb Europas in Stellung gebracht. Bis 2023 sollen die EU-Mitgliedstaaten über eine einheitliche Regulierung des Flugverkehrs mit Drohnen entscheiden. Aktuell existieren noch keine formellen Regelungen, wie der unbemannte Flugverkehr in die Flugsicherung eingebunden wird. Aufgrund der vorgeschriebenen Entscheidungsfindung innerhalb der nächsten zwei Jahre wird sich eine wachsende Zahl von europäischen Flughäfen für Ausschreibungen zu Kommunikationssystemen für die Integration von Daten in den Flugverkehr entscheiden. Neben Europa ist Frequentis auch in den USA, Australien und Ostasien aktiv.

Mit den digitalen Kommunikationsschnittstellen für Drohnen zielt Frequentis aber auch auf andere Endkunden. Die dabei verwendete Technologie lässt sich laut Firmenvertretern auch in die Kommunikationssysteme von Blaulichtorganisationen wie Polizei oder Notfallmedizin integrieren. Im Verbund mit dem Komplettservice-Paket für Wartung und Instandhaltung, wie sie Frequentis mit Avinor ANS abgeschlossen hat, eröffnet die Integration des Drohnenverkehrs in die Flugsicherung für dieses Jahrzehnt ein aussichtsreiches Geschäftsfeld.

Drohnenhersteller und Sicherheitselektronik - das Marktumfeld

Der vom Umsatz weltweit größte Hersteller von unbemannten Luftfahrzeugen für die private und professionelle Nutzung ist SZ DJI Technology aus China. Das Unternehmen erzielte 2020 einen Umsatz von 2,9 Mrd. USUSD und dominiert den global größten Drohnenmarkt, die USA, mit einem Marktanteil von 77 %. Branchenexperten schätzen den weltweiten Marktanteil von DJI auf 70 bis 80 %. Zum wichtigsten Produkt zählt das mittlerweile vier Generationen umfassende Modell Phantom. Die Drohnen werden vor allem für die Luftbildfotografie und Videografien genutzt. Mit Yuneec ist ein weiteres chinesisches Unternehmen die weltweite Nummer Zwei beim Umsatz mit Drohnen, Elektroantrieben für Drohnen und Drohnenzubehör. Innerhalb Europas ist die französische Gesellschaft Parrot der größte Anbieter für Ausrüstung, Software und Serviceleistungen von Drohnen. Parrot erzielte 2020 einen Umsatz von 57,3 Mio. EUR und verzeichnete einen Konzernverlust von 38,4 Mio. EUR.

Von den börsennotierten Unternehmen ist die im SDAX gelistete Hensoldt AG (ISIN: DE000HAG0005) am ehesten der Peer Group von Frequentis zuzuordnen. Das seit September 2020 börsengelistete Unternehmen entwickelt und verkauft Verteidigungs- und Sicherheitselektronik und hat sich dabei vor allem auf Sensortechnologien spezialisiert. Die Produkte kommen im Datenmanagement, der Robotik und der Cybersicherheit zum Einsatz. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte Hensoldt einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. EUR und verzeichnete nach Steuern ein negatives Ergebnis von 72,6 Mio. EUR. Der Konzernumsatz entspricht damit etwa dem Vierfachen der Erlöse von Frequentis im Geschäftsjahr 2020. Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 1,5 Mrd. EUR kommt Hensoldt an der Börse auf fast den fünffachen Wert von Frequentis.

Zahlen und Marktstellung

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August 11, 2021 04:23 ET (08:23 GMT)