MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Labordienstleister Synlab will an die Frankfurter Börse. Die Notierung im Prime Standard dürfte im zweiten Quartal erfolgen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Der genaue Termin sei vom Marktumfeld abhängig. Bei dem Börsengang strebt Synlab einen Bruttoerlös von 400 Millionen Euro an. Mit dem Geld sollen unter anderem Schulden abgebaut werden. Das Angebot umfasse sowohl neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung als auch Anteile aus dem Bestand der Altaktionäre.

Bereits Mitte Februar wurde am Markt darüber spekuliert, dass der jetzige Besitzer, die Beteiligungsgesellschaft Cinven, das Unternehmen nach Ostern an die Börse bringt. Grund dafür ist die in der Corona-Pandemie hohe Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistern unter Investoren.

"Wir haben in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erzielt", sagte Unternehmenschef Mathieu Floreani. Für 2021 peilt er ein Umsatzwachstum von etwa 17 Prozent auf mehr als drei Milliarden Euro an. Ohne den erwarteten Effekt aus der Corona-Pandemie liege das Plus bei etwa zehn Prozent. Mittelfristig will Synlab den Umsatz jährlich um zehn Prozent steigern und eine Marge beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 23 Prozent erzielen. Zukäufe sollen wesentlich zum Erlöswachstum beitragen.

Synlab war 2015 aus der Fusion der beiden Labordienstleister Labco und Synlab hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt derzeit rund 20 000 Mitarbeiter. Es ist nach eigenen Angaben der größte europäische Anbieter von klinischen Labor- und medizinischen Diagnostikdienstleistungen nach Umsatz und durchgeführten Tests./ngu/ssc/jha/