PALO ALTO/NEW YORK (dpa-AFX) - Das auf autonomes Fahren spezialisierte US-Startup Luminar geht mithilfe von Investoren über einen Umweg an die US-Technologiebörse Nasdaq. Dazu fusioniert das Unternehmen in einem 3,4 Milliarden US-Dollar (2,9 Mrd Euro) schweren Deal mit dem Investitionsvehikel Gores Metropoulos, wie es am Montag in Palo Alto (US-Bundesstaat Kalifornien) mitteilte. 400 Millionen Dollar für den Deal kommen von der Gesellschaft Gores Metropoulos, die das Geld bei ihrem Börsengang im Februar von Anlegern eingesammelt hatte. Weitere 170 Millionen Dollar steuern Investoren wie Volvo und der Gründer des Action-Kamera-Herstellers GoPro, Nick Woodman, bei.

Hinter Luminar steht der Technologie-Milliardär Peter Thiel. Das 2012 gegründete Unternehmen hat unter der Führung des 25-jährigen Unternehmenschefs Austin Russell die Kosten sogenannte Lidar-Sensoren deutlich gesenkt, mit deren Hilfe selbstfahrende Autos ihren Weg durch die reale Welt finden können. Lidar-Sensoren funktionieren ähnlich wie ein Radarsystem. Sie messen Entfernungen zu Hindernissen und anderen Gegenständen in der Umgebung. Damit ermöglichen sie es den Steuerungssystemen der Autos, sich in komplexen Umgebungen zurechtzufinden.

Die Kosten solcher Sensoren können zehntausende Dollar erreichen. Das war bisher ein Hindernis für Unternehmen, die im Geschäft mit selbstfahrenden Autos ihre Zukunft sehen. Der schwedische Autobauer Volvo hatte bereits im Mai angekündigt, die Technik von Luminar ab dem Jahr 2022 einzusetzen.

Die ungewöhnliche Variante des Börsengangs ist aus Sicht von Unternehmenschef Russell ein vergleichsweise sicherer Weg - gerade angesichts der weltweiten Verunsicherung infolge der Coronavirus-Pandemie. Statt wie üblich im Zuge eines Initial Public Offering (IPO) Geld von Anlegern einzuwerben, sind nun schon 570 Millionen Dollar zusammengekommen. Luminar und seine bisherigen Anteilseigner sollen nach dem Börsengang rund 80 Prozent der Anteile halten. Gores Metropoulos komme auf 11 Prozent, sagte Russell der Nachrichtenagentur Bloomberg./stw/mis/eas