Für die vom Thyssenkrupp-Vorstand angestrebte Konsolidierung haben die IG Metall und der Betriebsrat im Stahlbereich Bedingungen gestellt.

"Konsolidierungen und Partnerschaften in Deutschland und in Europa sind nicht auszuschließen", sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp Steel Europe und IG Metall-Vertreter, Detlef Wetzel, am Dienstag. "Die Thyssenkrupp Steel Europe AG wird dabei aber nur dann eine gute Rolle spielen, wenn sie aus der Position der Stärke agieren kann, und das geht nur mit den zugesagten Investitionen."

Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol betonte, die Zukunft und Sicherheit für die Beschäftigten müsse in einem solchen Fall ebenso gesichert sein wie die Investitionen in Standorte und Anlagen und der Umbau zu einer klimafreundlichen Produktion. Priorität habe die Einhaltung des im März vereinbarten Tarifvertrages. "Die Zukunft der Thyssenkrupp Steel Europe AG steht und fällt mit der Strategie 20-30." Dieser sehe dringend benötigte Investitionen in Milliardenhöhe und einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis März 2026 vor sowie einen sozialverträglichen Personalabbau.

Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz will das konjunkturanfällige Stahlgeschäft durch Partnerschaften stärken, schließt aber auch einen Verkauf der Mehrheit ins Ausland nicht aus. Eine Abgabe der Mehrheit lehnen die Arbeitnehmervertreter strikt ab. Sie favorisieren eine "Deutsche Stahl AG" gemeinsam mit Salzgitter. Insidern zufolge lotet Thyssenkrupp dies ebenso aus wie ein Bündnis mit Tata Steel Europe, Baosteel oder dem schwedischen Konkurrenten SSAB. Bei der Variante Thyssenkrupp/SSAB sollen sogenannte Clean Teams schon etwas genauer hinschauen, sagte ein Insider. Dies hatte zuvor auch die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet. Thyssenkrupp wollte dies nicht kommentieren.