NÜRNBERG (dpa-AFX) - In Deutschland sehen sich einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) derzeit 23 Prozent aller Betriebe in ihrer Geschäftstätigkeit durch den Corona-Lockdown beeinträchtigt. Sechs Prozent der Betriebe gaben an, vollständig geschlossen zu haben, teilte das IAB am Montag in Nürnberg mit. Im Januar hatten noch 28 Prozent der Betriebe erklärt, ganz oder teilweise geschlossen zu haben.

Mit Abstand am stärksten ist weiterhin das Gastgewerbe betroffen: 87 Prozent der Betriebe sind aktuell von den angeordneten Schließungen betroffen. Rund ein Drittel der Betriebe im Gastgewerbe gibt an, ihre Geschäftstätigkeit ganz eingestellt zu haben. Insgesamt sehen sich zwölf Prozent aller Betriebe akut in ihrer Existenz bedroht. Dabei sind insbesondere kleinere Betriebe unter 50 Beschäftigten sowie Kleinstbetriebe unter zehn Beschäftigten betroffen.

In der Gastronomie betrachteten 41 Prozent der Betriebe ihre Situation als existenzbedrohend, im Groß- und Einzelhandel 13 Prozent. "Angesichts dieser Zahlen rechnen wir in diesem Jahr mit mehr Insolvenzen. Allerdings gehen wir nicht von einer Pleitewelle aus. Wir haben nach dem ersten Lockdown gesehen, dass es eine sehr schnelle Gegenbewegung in der Konjunktur gibt", sagte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger.

Das IAB führt etwa alle drei Wochen eine Befragung bei rund 1500 Unternehmen durch, um die Auswirkungen der Corona-Krise laufend untersuchen zu können./dm/DP/mis