Mit einem fast drei Milliarden Dollar schweren Vergleich schafft die US-Investmentbank eine Klage des US-Justizministeriums aus der Welt, wie bei einer Gerichtsanhörung in den USA am Donnerstag bekannt wurde. Die Malaysia-Tochter der Bank bekannte sich gleichzeitig schuldig, gegen US-Korruptionsgesetze verstoßen zu haben. Der 1MDB-Skandal hat schwer am Ruf von Goldman Sachs gekrazt und den Konzern bereits Milliarden an Strafen und Wiedergutmachung gekostet. Mit dem nun erzielten Vergleich hofft die Bank, dass Thema endlich hinter sich lassen zu können.

Bereits im Sommer hatte sich Goldman Sachs mit Malaysia auf einen 3,9 Milliarden Dollar schweren Vergleich geeinigt. Am Donnerstag verdonnerte die Finanzaufsicht in Hongkong die Bank zudem zu einer Geldbuße von 350 Millionen Dollar - der höchsten jemals von den Aufsichtsbehörden in dem Finanzzentrum verhängten Strafe.

Goldman Sachs hatte drei Anleiheemissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren. Die Behörden werfen Goldman vor, dabei Warnsignale ignoriert zu haben, die auf Korruption und Geldwäsche hindeuteten. Dem US-Vergleich zufolge zahlt Goldman eine Strafe von 2,3 Milliarden Dollar, zudem werden die 600 Millionen Dollar an Gebühreneinnahmen abgeschöpft.

Aus dem Staatsfonds 1MDB, mit dem eigentlich die malaysische Wirtschaft angekurbelt werden sollte, haben nach Erkenntnissen von malaysischen und US-Behörden hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner schätzungsweise 4,5 Milliarden Dollar veruntreut. Mit den Geldern sollen Regierungsbeamte bestochen, schwarze Kassen des ehemaligen Ministerpräsidenten Najib Razak finanziert und Schmuck, Gemälde und Immobilien für Hunderte Millionen Dollar gekauft worden sein. Najib wurde von einem Gericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt, ist aber während der Berufung auf freien Fuß.